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© Michael Rosskothen / frogger - Fotolia.com

Welt (australischer Inlandtaipan) bringt es auf „mal eben“ 2 µg. Dabei ist sie 50-mal giftiger als eine indische Kobra!

Beunruhigend klingen Aussagen in den Me­di­en: „Botulinumtoxin hat eine 10.000-fach stärkere toxische Wir­kung als Zy­an­ka­li“ [1]. Oder: „Durch einen vollen Esslöffel Gift könnte ein Großteil der Einwohner Mit­tel­eu­ro­pas ster­ben“ [2]. Fakt ist: Aufgrund sei­ner höchst tödlichen Wirkung wird der Bo­tu­li­num­er­re­ger weltweit als Bio­lo­gi­sches Kampfmittel in den Kriegs­waf­fen­listen [3] geführt. 165 Staaten (12 haben noch nicht ratifiziert) haben sich vertraglich ver­pflich­tet [4], auf die Ent­wick­lung, die Herstellung und den Ein­satz biologischer Waffen als Methode der Kriegsführung zu verzichten (Bio­waf­fen­kon­ven­tion von 1972).

Klassischer Botulismus (Le­bens­mit­tel­ver­gif­tung)
Botulismus kommt heute nur noch ganz

BOTULISMUS
tödliche Lebens­mittel­vergiftung

Das stärkste Gift der Welt lauert in falsch Eingekochtem

ie besten „Giftmischer": Königskobra? Fugufisch? Pfeilgiftfrosch? Weit gefehlt. Winzig klein ist der Übeltäter, der das stärkste Gift der Welt pro­du­ziert: „Clostridium botulinum“. Die von diesem Bak­te­ri­um verursachte Vergiftung wird als „Bo­tu­lis­mus“ bezeichnet. Die häufigste Ursache ist fehlerhaftes Ein­ko­chen von Lebensmitteln in privaten Haushalten.
Wer hätte das gedacht: Der tödlichste „Giftmischer“ der Welt ist ein mikroskopisch winziges Bakterium: „Clostridium botulinum“ und das hat es in sich: Bereits 0,001 µg des von ihm aus­ge­schie­de­nen Giftes (also 1 milliardenstel Gramm) pro kg Kör­per­ge­wicht sind für den Menschen tödlich. Zum Vergleich: Die töd­li­che Dosis eines der giftigsten Meeresbewohner (Fugufisch) liegt bei 0,01 µg/kg Körpergewicht. Die giftigste Schlange der

selten vor. In Deutschland sind es um die 20 Fälle pro Jahr (2005: 24; 2011: 9) [5]. Da es bei den Erkrankten aber eine hohe Sterb­lich­keits­ra­te gibt, haben Behörden sogar of­fi­zi­el­le Empfehlungen herausgegeben (s. u.). Meistens kommt der „klas­si­sche Botulismus“ in Form einer Lebensmittelvergiftung vor. Häufigste Ursache: Selbst eingekochte Le­bens­mit­tel. Auch Haustiere können übrigens an Botulismus erkranken. Selbst­ver­ständ­lich kochen die ihre Nahrung nicht selbst ein. Hier erfolgen Vergiftungen über mit Botulinumerregern verdorbenes Futter oder verschlungenes Aas. – [Quellen] bitte anklicken

„Tödlicher Giftzwerg“
Zum besseren Verständnis zunächst einmal einige In­for­ma­ti­o­nen zum „Giftzwerg“. Das Bakterium zählt zu den „anaeroben Bakterien“. Anaerobe Bakterien leben und entwickeln sich nur ohne Sauerstoff. Steht der „Botulinumerreger“ vor einer Hun­gers­not, bildet er seine Dauer-Überlebensform: Sporen! Dann stirbt er. Eine Botulinumspore überlebt wie in einem Tiefschlaf selbst da, wo es das Bakterium nicht könnte. Sie ist „nicht aktiv“ und produziert auch kein Gift. Hitze, Frost, Austrocknung und Luft können ihr nicht viel anhaben. So schlummert sie ihren Dorn­rös­chen­schlaf teilweise jahrhundertelang überall und weltweit: Im Erdreich, auf Pflanzen, im Staub, in Meeres- und in Flussböden. Sogar im Darm von Menschen und Tieren ist ihr Vorkommen möglich. Im Prinzip nicht weiter tragisch. Sind es nicht viele, können sie von einer gesunden Darmflora in Schach gehalten werden (s. auch „Säuglingsbotulismus“).  

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