BOTULISMUS tödliche Lebensmittelvergiftung Das stärkste Gift der Welt lauert in falsch Eingekochtem
ie besten „Giftmischer": Königskobra? Fugufisch? Pfeilgiftfrosch? Weit gefehlt. Winzig klein ist der Übeltäter, der das stärkste Gift der Welt produziert: „Clostridium botulinum“. Die von diesem Bakterium verursachte Vergiftung wird als „Botulismus“ bezeichnet. Die häufigste Ursache ist fehlerhaftes Einkochen von Lebensmitteln in privaten Haushalten.
Wer hätte das gedacht: Der tödlichste „Giftmischer“ der Welt ist ein mikroskopisch winziges Bakterium: „Clostridium botulinum“ und das hat es in sich: Bereits 0,001 µg des von ihm ausgeschiedenen Giftes (also 1 milliardenstel Gramm) pro kg Körpergewicht sind für den Menschen tödlich. Zum Vergleich: Die tödliche Dosis eines der giftigsten Meeresbewohner (Fugufisch) liegt bei 0,01 µg/kg Körpergewicht. Die giftigste Schlange der
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selten vor. In Deutschland sind es um die 20 Fälle pro Jahr (2005: 24; 2011: 9) [5]. Da es bei den Erkrankten aber eine hohe Sterblichkeitsrate gibt, haben Behörden sogar offizielle Empfehlungen herausgegeben (s. u.). Meistens kommt der „klassische Botulismus“ in Form einer Lebensmittelvergiftung vor. Häufigste Ursache: Selbst eingekochte Lebensmittel. Auch Haustiere können übrigens an Botulismus erkranken. Selbstverständlich kochen die ihre Nahrung nicht selbst ein. Hier erfolgen Vergiftungen über mit Botulinumerregern verdorbenes Futter oder verschlungenes Aas. – [Quellen] bitte anklicken
„Tödlicher Giftzwerg“
Zum besseren Verständnis zunächst einmal einige Informationen zum „Giftzwerg“. Das Bakterium zählt zu den „anaeroben Bakterien“. Anaerobe Bakterien leben und entwickeln sich nur ohne Sauerstoff. Steht der „Botulinumerreger“ vor einer Hungersnot, bildet er seine Dauer-Überlebensform: Sporen! Dann stirbt er. Eine Botulinumspore überlebt wie in einem Tiefschlaf selbst da, wo es das Bakterium nicht könnte. Sie ist „nicht aktiv“ und produziert auch kein Gift. Hitze, Frost, Austrocknung und Luft können ihr nicht viel anhaben. So schlummert sie ihren Dornröschenschlaf teilweise jahrhundertelang überall und weltweit: Im Erdreich, auf Pflanzen, im Staub, in Meeres- und in Flussböden. Sogar im Darm von Menschen und Tieren ist ihr Vorkommen möglich. Im Prinzip nicht weiter tragisch. Sind es nicht viele, können sie von einer gesunden Darmflora in Schach gehalten werden (s. auch „Säuglingsbotulismus“).
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