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n Manching, einem Vorort von Ingolstadt, eröffnen sich mir in den Werkstätten von Gerlinde und Manfred Huber über 400 m² Ausstellungsräume mit Antiquitäten, Stil- und Massivholzmöbeln. Wir sitzen an einem großen Kirschbaumtisch mit wunderbaren Einlegearbeiten.
SIBIEN: Sie werben mit dem Slogan "Wer Kunst kauft gewinnt immer".
MANFRED HUBER: In dreierlei Hinsicht: Einmal über den Kaufpreis, egal, was in Europa mit dem Euro passiert. Antiquitäten, also Kunst, haben alles überdauert, selbst Kriege und andere Krisen. Zweitens habe ich eine gute Geldanlage. Und Drittens kann ich z.B. Möbel benutzen und mich jeden Tag darüber freuen. Darum gewinne ich jeden Tag - dies beinhaltet unser Slogan.
SIBIEN: Wie kann ich als Laie sicher sein, dass es sich um eine echte Antiquität handelt?
MANFRED HUBER: Indem Sie solche Dinge nicht im Internet kaufen, sondern einen Fachhändler Ihres Vertrauens aufsuchen, der auch mit seinem Namen dafür steht. Wir haben über die Jahre viele Stammkunden, die immer wieder kommen. Unser
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Geschäft ist über Jahrzehnte gewachsen. So etwas gelingt nur über Generationen. Durch kontinuierlich gute Restaurationen, fairen Handel und akzeptable Preise haben wir dieses Vertrauensverhältnis geschaffen. Das Problem ist, dass heute so viele Antiquitäten nachgebaut und gefälscht werden. Diese Plagiate erwecken Vorurteile bei den Kunden und erschweren unser Geschäft.
SIBIEN: Einen seriösen Antiquitätenhändler erkenne ich also daran, dass es sein Geschäft schon lange gibt.
MANFRED HUBER: Nicht unbedingt – das ist nicht ausschließlich an den Geschäftsjahren erkennbar, aber es ist ein Kriterium. Es springen oft schnell Einige auf einen lukrativen Zug, um ans rasche Geld zu kommen. Dies war in den 1990er Jahren so, als wir eine Schwemme von Antiquitätenhändlern hatten. Allein in Ingolstadt waren es mindestens 15 Händler, wir blieben als Einziger übrig, und das in einer Großstadt. Die Glücksritter verschwanden schnell wieder. Wenn man solch ein Geschäft betreiben will, muss auch die Leidenschaft mitspielen, und man muss es leben.
GERLINDE HUBER: Wir mussten damals auf Messen die Erfahrung machen, dass uns Antiquitäten angeboten
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