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CA-Kühllager/Packhaus f. Äpfel/Birnen,Pateros,USA; Bild: Surachit↑ (Lizenz↑)

CA-LAGER

A-Lager sind eine landwirtschaftliche Lagertechnik, speziell, aber nicht nur, für die Kernobstlagerung, vor allem für Äpfel, seltener auch für Gemüse und Fleisch (z.B. Schinken). CA-Lager haben Bedeutung in der Warenkunde. In einem CA-Lagersystem wird der Alterungsprozess verderblicher Waren verlangsamt.

Funktionsweise
CA steht für Controlled Atmosphere, eine kontrollierte, ge­steuer­te Atmosphäre, und bezeichnet eine Lagerungstechnik, welche der Verzögerung der Reifung klimakterischer Früchte dient. In CA-Lagern werden Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Sauerstoff- und Kohlenstoffdioxidgehalt mittels Mess- und Regeltechnik überwacht und auf den gewünschten Niveaus gehalten.
Dank CA-Lagerung sind gewisse Obst- und Gemüsesorten unabhängig von der Erntezeit das ganze Jahr über verfügbar. Im Vergleich mit der traditionellen Kühllagerung sind die Kosten der CA-Lagerung deutlich höher. Zudem ist die CA-Lagerung nicht für alle Frucht- und Gemüsesorten geeignet.
Folgende Bedingungen liegen in CA-Lagern vor:
• niedrige Temperatur (-1 bis 6 °C, je nach Frucht und Sorte)
• hohe Luftfeuchtigkeit (meist 92 %)
• niedriger Sauerstoffgehalt (meist 2 bis 3 %)
• erhöhter Kohlenstoffdioxidgehalt (2 bis 5 %, je nach Frucht und Sorte)

 

Die Stoffwechseltätigkeit des Lagergutes und damit der Abbau wertvoller Inhaltsstoffe soll möglichst stark reduziert werden. Dies geschieht zum einen über eine Absenkung der Temperatur durch Kühlung und Abführung von Atmungswärme. Zum an­de­ren werden die Früchte in Lagerzellen gelagert, welche eine Kontrolle des Gasaustausches ermöglichen. Durch Veratmung und dosierte Nachlieferung wird der Sauerstoffgehalt in den Lagerzellen derart gesenkt, dass die Atmungsaktivität und damit die Stoffwechseltätigkeit stark reduziert werden. Ein Absinken der O2-Konzentration auf 0 % muss dabei jedoch unbedingt verhindert werden, da unter anaeroben Bedingungen Ethanol und muffige Gäraromen gebildet werden. Gleichzeitig sollte das entstehende CO2 durch sogenannte Scrubber absorbiert wer­den, da es ab einer Konzentration von 5 % Stoff­wech­sel­schä­den verursachen kann. Eine konstant hohe Luftfeuchtigkeit sorgt dafür, dass die Früchte nicht austrocknen.
In speziellen CA-Lagern wird zusätzlich das natürliche „Rei­fungs­gas“ (Phytohormon) Ethen entfernt, bzw. dessen Bildung gehemmt. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, den Ethen­re­zep­tor zu blockieren, z.B. mit 1-Methylcyclopropen.

Hintergründe
Früchte haben einen Stoffwechsel. Sie verbrauchen auch nach der Ernte Sauerstoff und erzeugen dabei Wärme, Koh­len­stoff­dioxid, Wasserdampf und aromatische Verbindungen. Dieses Reifen ist von der Oxidation der Kohlenhydrate, Zucker und Säuren im Gewebe der Frucht abhängig.  

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