WEITERSAGEN

INHALTE MODE AUSGEHEN REISEN NATUR GESUNDHEIT WOHNEN HANDWERK WISSEN IMPRESSUM

  A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z


Giftig & Umweltschädlich

POLYCHLORIERTE BIPHENYLE (PCB)

olychlorierte Biphenyle (PCB) (polychlorierte Di­phe­nyle, Chlordiphenyl, engl. chlorinated di­phe­nyls) sind giftige und krebsauslösende organische Chlorverbindungen, die bis in die 1980er Jahre vor allem in Transformatoren, elektrischen Kon­den­sa­to­ren, in Hydraulikanlagen als Hydraulikflüssigkeit, sowie als Weichmacher in Lacken, Dichtungsmassen, Isoliermitteln und Kunststoffen verwendet wurden. PCB zählen inzwischen zu den zwölf als „dreckiges Dutzend“ bekannten organischen Giftstoffen, welche durch die Stockholmer Konvention vom 22. Mai 2001 weltweit verboten wurden. PCB haben sich überall auf der Erde ausgebreitet, sie sind in der Atmosphäre, den Gewässern und im Boden allgegenwärtig nachweisbar.

Auswirkungen auf die Gesundheit
Die akute Toxizität von PCB ist gering, wohingegen eine chro­ni­sche Toxizität schon bei geringen Mengen festzustellen ist.
Typische Auswirkungen dieses Giftes sind Chlorakne, Haar­aus­fall, Hyperpigmentierungen, Leberschäden, Teratogenität und Schädigung des Immunsystems (Immuntoxizität). PCB bio­ak­ku­mu­lieren in der Nahrungskette und stehen in Verdacht, krebserregend zu sein. Außerdem kann die körperliche und geistige Entwicklung durch PCB verzögert werden. Sie stehen in Verdacht, endokrine Disruptoren zu sein, die hormonell wir-

 


ken und für Unfruchtbarkeit bei Männern und männlichen Tieren, Hodenhochstand sowie für andere hormonell bedingte Erkrankungen verantwortlich sein könnten. Eine EU-Un­ter­su­chung hat festgestellt, dass Phthalate, Parabene, und PCB unter anderem den Hormonhaushalt von männlichen Föten und Kindern stören, und so zu einer Feminisierung führen.
Die chronische Toxizität macht PCB als Haushaltsgift, z.B. aus al­ten, mechanisch zerstörten Kondensatoren, besonders ge­fähr­lich, denn für gewöhnlich ist die Aufenthaltsdauer im­mun­schwa­cher Menschen (also Kinder, kranker und alter Menschen) in Innenräumen ohnehin besonders hoch. Aufgrund der Anreicherung im Fettgewebe sind selbst kleinste laufend aufgenommene Mengen schädlich. Das Gift reichert sich in Organismen am Ende der Nahrungskette an. Vor diesem Hintergrund sind die Bewertungen einmaliger Kontaminationen zu sehen (z.B. der Futtermittel- bzw. Schweinefleisch-Verunreinigungsfall Anfang Dezember 2008 in Irland[6]): eine einmalige Aufnahme von Nahrungsmitteln mit hundertfach höherem Gehalt an PCB, als der Grenzwert es zulässt, ist zwar bedenklich, führt aber zu keinen akuten Ver­gif­tungs­er­schei­nun­gen, da der Grenzwert für eine tägliche, lebenslange Aufnahme unter Berücksichtigung der Anreicherung getroffen wurde.
Als Folge von Havarien und unsachgemäßem Ab­fall­ma­na­ge­ment haben sich PCB in der Umwelt verteilt und reichern sich am Ende der Nahrungskette an und können mittlerweile sogar in Fischen in der Antarktis, in Muttermilch und in menschlichem Fettgewebe nachgewiesen werden.
Aufgrund ihrer Fettlöslichkeit werden PCB auch bei bloßem Hautkontakt vom Körper aufgenommen. In PCB-belasteten Gebäuden kann es zu einer erhöhten Innenraumbelastung mit PCB kommen. Bei Personen, die sich in diesen belasteten Räumen aufhalten, können teilweise erhöhte PCB-Werte im Blut nachgewiesen werden.
Defekte Kondensatoren oder Kontaminationen können anhand des fruchtigen Geruchs identifiziert werden – Öle auf Basis von Kohlenwasserstoffen riechen dagegen kaum.
Im Jahre 1984 wurde der größte Umweltskandal im damaligen Jugoslawien aufgedeckt: der slowenische Fluss Krupa und die dortige Karstlandschaft, sind jahrzehntelang durch un­sach­ge­mäß gelagerte Abfälle der Firma Iskra Kondenzatorji aus Semič mit PCB verseucht worden.

Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema. Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt keine Arztdiagnose. Bitte hierzu diese Hinweise zu Gesundheitsthemen↑ beachten!

6.12.2014 WIKIPEDIA↑ AUTOREN↑ (Lizenz↑)

Wenn Ihnen der Artikel gefiel, würden wir uns über einen Beitrag zu unserer Arbeit sehr freuen. Danke.  

1