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Giftig & Umweltschädlich

NIKOTIN

icotin, auch Nikotin, benannt nach Jean Nicot, ist ein natürlich in der Tabakpflanze sowie in ge­rin­ge­rer Konzentration auch in anderen Nacht­schat­ten­ge­wächsen vorkommendes Alkaloid[1]. In der ganzen Tabakpflanze ist es mit einem Mas­sen­an­teil von bis zu fünf Prozent enthalten. Nicotin ist eine Droge und in hoher Konzentration ein starkes Nervengift. Die chemische Struktur von Nicotin, die auf zwei verbundenen Ringen aus Py­ri­din und Pyrrolidin basiert, wurde von Adolf Pinner und Richard Wolffenstein aufgeklärt. Nicotin besitzt ein stereogenes Zen­trum, es ist chiral. In der Natur kommt ausschließlich (S)-Nicotin vor. Das Enantiomer (R)-Nicotin hat keine pa­tho­phy­sio­lo­gi­sche Be­deu­tung. Wenn in diesem Artikel der Begriff ‚Nicotin‘ ge­braucht wird, ist stets (S)-Nicotin gemeint. Selten werden Ni­co­tin­de­ri­va­te als Nicotinoide bezeichnet; meist sind damit die syn­the­ti­schen, als Insektizide eingesetzten Neonicotinoide ge­meint.
Nicotiana, so die lateinische Bezeichnung für die Gattung der Tabakpflanzen, erzeugt das Nicotin in ihren Wurzeln. Wenn die Pflanze reift, wandert der Stoff in die Blätter. Nicotin dient in den
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[1] Alkaloide (Wortbildung aus arabisch ‏القلية‎‎, DMG al-qalya ‚die Pflanzenasche‘ und griechisch -oides: „ähnlich“) sind natürlich vorkommende, chemisch heterogene, meist alkalische, stick­stoff­hal­tige organische Verbindungen des Se­kun­där­stoff­wech­sels, die auf den tierischen oder menschlichen Or­ga­nis­mus wirken.

 


Pflanzenteilen, insbesondere in den Blättern, zur Abwehr von Schadinsekten und anderen Herbivoren. Nicotin und Nikotinoide sind starke Insektizide als natürlicher Schutz zur Abwehr von Fressfeinden der Pflanze.
Pharmakologische Wirkung auf Mensch und Wirbeltiere
Wird Nicotin durch Tabakrauchen aufgenommen, kommt es 10 bis 20 Sekunden nach dem inhalieren im Gehirn an. Dort wirkt das Nicotin stimulierend auf die nicotinischen Ace­tyl­cho­lin­re­zeptoren. Dieser Rezeptortyp befindet sich in pa­ra­sym­pa­thi­schen Ganglien, sympathischen Ganglien, im Nebennierenmark, Zentralnervensystem und an den motorischen Endplatten. Au­ßer­dem fördert Nicotin die Ausschüttung des Hormons Adre­na­lin sowie der Neurotransmitter Dopamin und Serotonin. In nied­ri­gen Mengen hat Nicotin dadurch einen stimulierenden Effekt. Ni­co­tin beschleunigt den Herzschlag und bewirkt eine Ver­en­gung v. a. der peripheren Blutgefäße; dadurch kommt es zu Blut­druck­stei­ge­rung, zu einer Abnahme des Haut­wi­der­stan­des – also zu leichtem Schwitzen – und einem Absinken der Haut­tem­pe­ra­tur. Zu den zentralen Effekten gehören vor allem die Stei­ge­rung der psychomotorischen Leistungsfähigkeit sowie der Auf­merk­sam­keits- und Gedächtnisleistungen. Diese Stei­ge­rung ist allerdings nur von kurzer Dauer. Durch die Nicotinzufuhr ver­rin­gert sich der Appetit. Es kommt zu einer Steigerung der Ma­gen­saft­pro­duk­tion und zu einer erhöhten Darmtätigkeit. Au­ßer­dem ist auch eine antidiuretische[2] Wirkung des Nicotins bekannt. Entzugserscheinungen wie Kopfschmerzen oder Ängst­lich­keit können bis zu 72 Stunden andauern.
Toxische Wirkung
Nicotin ist in hoher Konzentration sehr giftig für höhere Tiere, da es die Ganglien des vegetativen Nervensystems blockiert.
Abhängigkeitspotenzial
Nikotin ist mitverantwortlich für die Abhängigkeit von Ta­bak­er­zeug­nis­sen. Vergleiche von Tierstudien und Studien über mensch­lichen Drogenkonsum zeigen auf, dass pures Nikotin nur wenig Suchtpotenzial, Tabakzigarettenrauch jedoch ein sehr hohes Suchtpotenzial aufweist. Nikotin hat in Verbindung mit anderen Stoffen im Tabakrauch ein extrem hohes Ab­hän­gig­keits­po­ten­zial und kann sehr schnell zu einem abhängigen Ver­hal­ten führen.
Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema. Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt keine Arztdiagnose. Bitte hierzu diese Hinweise zu Gesundheitsthemen↑ beachten!
14.2.2015 WIKIPEDIA↑ AUTOREN↑ (Lizenz↑)

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[2] Der medizinische Ausdruck Diurese (griechisch διά diá „durch“ und οὐρέω uréō „harnen“) bezeichnet die Harn­aus­schei­dung durch die Nieren. 

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