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INULIN

nulin ist ein Gemisch von Polysacchariden aus Fruc­to­se­mo­le­kü­len mit einer Kettenlänge von bis zu 100 Mo­le­kü­len und einem endständigen Glucoserest. Es zählt zu den Fructanen.

Vorkommen und Entdeckung
Viele Pflanzen lagern Inulin als Reservestoff ein, insbesondere Arten der Korbblütler: etwa ­Topinambur↑, Chicorée, Dahlie, Ar­ti­schocke, Gewöhnlicher Löwenzahn, Schwarzwurzeln, aber auch Doldenblütler, z.B. die ­Pastinake↑. Es wur­de 1804 im Alant (Inula helénium L.) entdeckt.

Verwendung in der Ernährung
Inulin ist heutzutage oft Zutat in der Lebensmittelherstellung, bei­spiels­wei­se in Joghurt als Fettersatz und um den Geschmack, die Textur und das Mundgefühl zu verbessern. In Wurstwaren dient es dazu, den Ballaststoffanteil zu erhöhen. Inulin gehört zu den präbiotischen Nahrungszusatzstoffen. Es dient weiterhin als Grund­stoff zur Herstellung von Fructose.
Beim Rösten von Zichorienwurzel zur Herstellung von Er­satz­kaf­fee wird Inulin teilweise zu Oxymethylfurfurol umgewandelt, das für das kaffeeähnliche Aroma sorgt.
In geringerer Menge spielt Inulin auch in der Tierernährung eine Rolle als Zusatzstoff.

 


Foto oben: Darkone↑ Foto unten: Wolfgang1018↑ (Lizenz↑)

↑ Aus ­Topinambur↑-Knollen wird kommerziell Inulin hergestellt.

Verwendung in der Medizin
Niedermolekulares Inulin ist in warmem Wasser löslich. Es wird in der physiologischen Forschung zur Bestimmung des ex­tra­zel­lu­lä­ren Raums eingesetzt, da es leicht in das Interstitium eindringt, nicht jedoch in die Zellen. Die Messung der Inulin-Clearance kann man zur exakten Bestimmung der glomerulären Filtrationsrate (GFR) der Nieren benutzen. Dies ist deshalb möglich, weil Inulin im Glomerulum vollständig filtriert wird, im Tubulus-System aber weder sezerniert noch reabsorbiert wird.
Inulin kann in der Therapie der Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) als Stärkeersatz dienen, da es den Blutzuckerspiegel nicht beeinflusst. Inulin wird im Dünndarm nicht resorbiert, da dem Menschen das abbauende Enzym (Inulinase) fehlt. Statt­des­sen wird es im Enddarm von Bakterien zu kurzkettigen Fett­säu­ren umgebaut. Die dabei gebildeten Gase können bei em­pfind­li­chen Menschen zu Flatulenzen führen – der einzigen be­kann­ten Nebenwirkung beim Verzehr inulinhaltiger Pflanzenteile.

Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema. Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt keine Arztdiagnose. Bitte hierzu diese Hinweise zu Gesundheitsthemen↑ beachten!

30.11.2014 WIKIPEDIA↑ AUTOREN↑ (Lizenz↑)

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