as Mutterkorn (auch Purpurroter Hahnenpilz, Ergot, Krähenkorn, Hahnensporn, Hungerkorn, Tollkorn oder Roter Keulenkopf) ist eine längliche, kornähnliche Dauerform (Sklerotium) des Mutterkornpilzes (Claviceps purpurea). Für Mensch und Vieh stellt der Befall von Nahrungs- und Futtergetreide mit diesem Pilz ein Problem dar, denn die im Mutterkorn enthaltenen Alkaloide weisen eine hohe Toxizität auf. Besonders häufig betroffenes Nahrungsgetreide ist
Roggen↑, aber auch der als Viehfutter genutzte Triticale sowie Weizen, Gerste, Hafer und
Dinkel↑. Gräser insgesamt sind befallgefährdet, auch das an der Nordseeküste vorkommende Salz-Schlickgras (Spartina anglica).
Die Bezeichnung Mutterkorn fußt wahrscheinlich auf den alten volkstümlichen Bezeichnungen Kornmutter und Roggenmutter für Winde, die Kornfelder zum Wogen bringen und bewirken sollen, dass dort Mutterkorn wächst.
Der Mutterkornpilz produziert giftige Alkaloide, die Mutterkornalkaloide. Sie sind durch eine Ergolin-Struktur gekennzeichnet. Zu den Mutterkornalkaloiden gehören beispielsweise Ergotamin, Ergometrin und α-Ergokryptin.