er Ölrettich ist je nach Autor meist eine Varietät Raphanus sativus var. oleiformis Pers. oder selten eine Unterart Raphanus sativus subsp. oleiferus (Stokes) Metzg. des Garten-Rettichs (Raphanus sativus L.) aus der Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae).
Der Ölrettich wurde ursprünglich zur Ölgewinnung gezüchtet. Die ältesten Berichte darüber liefert Plinius der Ältere für Ägypten. Hier sowie in China und Japan wird er auch heute noch zur Ölgewinnung angebaut. In Mitteleuropa und Nordamerika wird Ölrettich hauptsächlich zur
Gründüngung↑ bzw. Zwischenfrucht angebaut. Der Ölrettich beschattet auf seiner kräftigen Blattentwicklung den Boden stark, die tiefe Durchwurzelung führt zu einem guten Aufschluss des Bodens. Hiermit tritt zugleich ein guter Schutz vor Erosion ein. Darüber hinaus erfolgt der Anbau von Ölrettich insbesondere in Zuckerrübenfruchtfolgen als Fangpflanze zur Bekämpfung von Bodennematoden (Nematoden = Fadenwürmer), da einige Züchtungen hoch resistent gegenüber der Wurzelgallennematode Meloidogyne hapla sind. Infolge der Resistenz werden die Ölrettichwurzeln zwar von den Nematoden befallen, diese können aber in den Wurzeln nur wenige oder gar keine Zysten bilden. Aufgrund des hohen Gehalts an Bitterstoffen und Senfölen wird Ölrettich von Nutztieren als Grünfuttermittel nur unwillig angenommen, soweit eine Verfütterung gleichwohl erfolgen soll, sollte das Schotenstadium nach der Blüte abgewartet werden, da dann der Bitterstoffgehalt geringer ist.
25.5.2014
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