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NITRATE

itrate sind die Salze und Ester der Salpetersäure (HNO3). Die Salze haben die allgemeine Zu­sam­men­set­zung MINO3 (MI: einwertiges Kation). Einige der Salze werden mit dem historischen Trivialnamen Salpeter bezeichnet. Das planare Anion NO3− trägt eine negative Ladung. Die Ester der Sal­pe­ter­säu­re werden auch Salpetersäureester genannt und haben die allgemeine Struktur R–O–NO2 (R: organischer Rest). Einige Sal­pe­ter­säu­re­ester werden fälschlicherweise als Nitroverbindung bezeichnet, so z. B. Glycerintrinitrat als Nitroglyzerin. Ni­tro­ver­bin­dun­gen (R–NO2) haben jedoch im Gegensatz zu Nitraten eine C-N-Bindung.
Die Salze sind - mit Ausnahme des Bismutoxidnitrat BiONO3 - gut löslich in Wasser und spielen eine wichtige Rolle als Nähr­stoff für Pflanzen. Nitratanionen selbst sind weitgehend ungiftig. Grenzen zur Toxizität für Säugetiere und Menschen liegen in der gleichen Größenordnung wie diejenigen von Chloriden und Sulfaten, nämlich im zweistelligen Grammbereich. Große Men­gen führen jedoch – wie bei allen Salzen – zu osmotischen Problemen. Als Lebensmittelzusatzstoffe werden Nitrate im Milligrammbereich verwendet.
Beim trockenen Erhitzen (Schmelzen) zerfallen Nitrate.
Nitrate sind in der Biosphäre und Hydrosphäre allgegenwärtig. Abbauwürdige Mengen von Nitraten finden sich hauptsächlich in Form von Natriumnitrat. Der Hauptfundort dieses Salzes ist Chile, daher auch der Trivialname Chilesalpeter. Weitere na­tür­li­che Vorkommen gibt es in Ägypten, Kleinasien, Kolumbien und Kalifornien. Nitrate der häufigen Alkali- und Erdalkalimetalle kom­men in natürlicher Form als Chile-, Kalk- oder Kalisalpeter vor.
Im Boden und in Gewässern werden Nitrate durch bakterielle Nitrifikation gebildet. Bei der Zersetzung insbesondere ei­weiß­hal­ti­ger Stoffe werden primär Ammonium­verbindungen frei­ge­-

 


Foto: Johann Dréo↑, Übersetzung: Joanjoc↑ (Lizenz↑)

setzt. Die Oxidation durch Bakterien der Gattung Nitrosomonas führt zu Nitrit, welches durch Bakterien der Gattung Nitrobacter zum Nitrat weiteroxidiert wird. Bei einem Mangel an Sauerstoff führt hingegen die bakterielle Denitrifikation von Nitrat zu ele­men­ta­rem Stickstoff. Diese Umsetzungen werden z.B. in Klär­an­la­gen systematisch zur Beseitigung der Stickstoffverbindungen ausgenutzt. Nitrat wirkt als effizienter Sauerstoffspender. Des­halb ist Ka­li­um­ni­trat Bestandteil des Schwarzpulvers (Spreng­sal­pe­ter). Es werden gegebenenfalls auch Nitrate anderer Ka­tio­nen ver­wen­det, wenn farbige Lichteffekte in der Pyrotechnik gewünscht werden.
Als Lebensmittelzusatzstoff wird Natriumnitrat (E 251) und Ka­li­um­ni­trat (E 252) als Konservierungsmittel z.B. zum Pökeln von Fleisch- und Wurstwaren verwendet, da es die Bildung an­ae­ro­ber Keime hemmt.
Nitrate finden auch Verwendung in der Medizin, unter anderem zur Herstellung des Medikaments Isosorbidmononitrat zur Ge­fäß­er­wei­te­rung.
Nitrate werden von Pflanzen als Nährstoffe verwertet und in der Landwirtschaft als Düngemittel eingesetzt. Sie können direkt von pflanzlichen Organismen als Stickstoffquelle aufgenommen und verwertet werden.
In der Landwirtschaft werden Nitrate als Dünger, auch in Form von Gülle eingesetzt. Diese Wirtschaftsdünger enthalten Stick­stoff zum Teil als Nitrat (Calciumnitrat in Blaukorn) und zum Teil als Ammonium­verbindungen, oft aber auch in Form von or­ga­ni­schen Stickstoffverbindungen (Proteine, Amine, Harn­stoff). Durch Nitrifikation entsteht im Boden unter Mitwirkung von Bakterien aus Ammoniumionen (NH4+) über die Zwischenstufe Nitrit das Nitrat.
3.12.2014 WIKIPEDIA↑ AUTOREN↑ (Lizenz↑)

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