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KLEE

lee (Trifolium) ist eine 245 Arten umfassende Pflanzengattung. Sie wird zur Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae) aus der Pflan­zen­fa­mi­lie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae) ge­zählt. Im Sprachgebrauch werden allerdings häufig nicht nur Arten dieser Gattung mit „Klee“ bezeichnet, sondern auch Arten aus den nahverwandten Gattungen Schneckenklee (Medicago) und Steinklee (Melilotus) sowie aus der taxonomisch weit entfernten Gattung Sauerklee (Oxalis). Charakteristische Merkmale der Gattung sind dreifiedrige Blätter und vielblütige, kopfige Blütenstände. Die Gattung Klee ist auf allen Kontinenten, mit Ausnahme Australiens und Antarktikas, natürlich verbreitet. In Australien wurden verschiedene Klee­ar­ten durch den Menschen eingeführt.
Die Gattung Klee war schon den antiken Naturforschern wohl­be­kannt. Theophrastos von Eresos glaubte sie zum Hornklee (Lotus) gehörend. Pedanios Dioscurides meinte mit seinem triphyllon den Asphaltklee (Bituminaria bituminosa). Auch Plinius erwähnte die Gattung schon.
In der Landwirtschaft werden 16 verschiedene Kleearten als Futterpflanzen verwendet. Kleeanbau ist sowohl in Europa als auch in Nordamerika von ökonomischer Bedeutung. In Europa wurde Wiesen-Klee (Trifolium pratense) schon ab dem 4. Jahr­hun­dert nach Christus angebaut. Durch die Fähigkeit, in Sym­bio­se mit Knöllchenbakterien (Rhizobiaceae) an den Wurzeln Stick­stoff aus der Luft zu binden, ist Klee auch für die Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit bedeutend.

 

Die Gattung Klee ist sehr weit verbreitet und in insgesamt vier Florenreichen vertreten, der Neotropis, Paläotropis, Holarktis und Capensis. Die Gattung fehlt jedoch in der Australis. Das Verbreitungsgebiet kann in drei distinkte Zentren aufgeteilt wer­den: Eurasien, Afrika und Amerika.
Etwa 59 % aller Arten sind in Eurasien beheimatet. Das Man­nig­fal­tig­keits­zen­trum, das heißt das Gebiet mit der höchsten Ar­ten­viel­falt (insgesamt 110 Arten aus sieben Sektionen), liegt im Mit­tel­meer­raum.
Die Gattung Klee ist in extrem verschiedenen Habitaten hei­misch. Das Verbreitungsgebiet reicht von subarktischen Re­gio­nen, durch Gebiete mit mesischen Bedingungen (Gebiete mitt­le­rer Feuchte), über subtropische bis in tropische Regionen. Etwa 75 % der amerikanischen, 87 % der afrikanischen und 50 % der europäischen Arten sind jedoch auf gebirgige Standorte in Höhenlagen bis 4.000 Meter beschränkt.
Wie auch die anderen Hülsenfrüchtler↑ lebt Klee in einer mu­tu­a­lis­ti­schen Symbiose mit Knöllchenbakterien (Rhizobiaceae). Diese besitzen die Fähigkeit, elementaren, molekularen Stickstoff zu binden, also in Verbindungen zu überführen und damit bio­lo­gisch verfügbar zu machen.
Anders als bei anderen Leguminosen↑ finden sich an Klee häufig Bakterien, die sich auf bestimmte Kleearten spezialisiert haben und mit anderen Hülsenfrüchtlern keine erfolgreiche Sym­bi­o­se etablieren können. Man spricht in diesem Fall von Bio­va­ren. Dies betrifft insbesondere Bakterien der Gattung Rhizobium. So geht zum Beispiel der Wiesen-Klee (Trifolium pratense) ausschließlich eine Symbiose mit Rhizobium trifolii ein, wo­hin­ge­gen zum Beispiel der Weiß-Klee (Trifolium repens) auch mit Rhizobium leguminosarum symbiotisch lebt.  

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