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Mladen Mitrinovic - fotolia.de

REM-SCHLAF

ls REM-Schlaf (REM, engl. Rapid Eye Movement (dt. sinngemäß: schnelles Augenrollen); auch pa­ra­do­xer Schlaf↑ oder desynchronisierter Schlaf) wird eine Schlaf­phase bezeichnet, die unter an­de­rem durch schnelle Augenbewegungen ge­kenn­zeich­net ist. Weitere Merkmale sind ein niedriger Tonus der quergestreiften Muskulatur (Herz, Zwerchfell und Augenmuskeln bleiben ausgespart) und ein bestimmtes Aktivationsmuster im EEG – Thetawellen mit einer Frequenz von 4 bis 8 Hz und langsame Alphawellen. Des Weiteren ist eine rege Beta-Aktivität zu verzeichnen, die sonst eigentlich nur im Wachzustand zu finden ist. Außerdem steigen während des REM-Schlafes Blut­druck und Puls an.
Der REM-Schlaf wurde 1953 von Eugene Aserinsky und seinem Professor Nathaniel Kleitman an der University of Chicago ent­deckt.

Vorkommen und Dauer
Bei Erwachsenen nimmt der REM-Schlaf etwa 20 bis 25 % des Schlafes ein. Dabei wird zu Beginn der Nacht nur wenig Zeit im REM-Schlaf verbracht, zum Ende der Nacht nehmen Frequenz und Ausdehnung zu. Die meisten Träume finden in dieser Phase statt, während des Non-REM-Schlafs (auch NREM-Schlaf) treten Träume seltener auf.
Schon früh wurde eine Korrelation vermutet zwischen den wäh­rend der REM-Phase beobachtbaren Augenbewegungen und

 


einem zeitgleich verlaufenden Traumgeschehen. Eine ex­pe­ri­men­tel­le Verifizierung dieser sogenannten Scanning-Hypothese gelang 1999 in einer Studie, bei der schlafende Probanden während einer Klartraum-Phase ihre Augäpfel willentlich ent­spre­chend einem vorher vereinbarten Bewegungsmuster be­weg­ten.

Funktion
Über die Funktion des REM-Schlafs gibt es viele sich auch widersprechende Hypothesen. Tatsache ist, dass bei Entzug des REM-Schlafs die REM-Phasen in den folgenden Nächten im Sinne eines Rebound-Phänomens vermehrt auftreten. Viele Versuchspersonen zeigen ein gesteigertes triebhaftes Verhalten (vermehrtes Hungergefühl, vermehrte sexuelle und aggressive Impulse, Lern- und Konzentrationsschwierigkeiten, Ge­dächt­nis­pro­ble­me), andere tolerieren auch einen langen und fast vollständigen Entzug des REM-Schlafes gut. Dass Ratten nach zwei- bis dreiwöchigem vollständigem REM-Schlaf-Entzug ster­ben können, zeigt zunächst nur, dass die Ergebnisse aus Tierversuchen nicht eins zu eins auf den Menschen übertragen werden können. Die REM-Schlafphase konnte bei allen bisher untersuchten Säugetieren mit Ausnahme des Delphins und des Ameisenigels beobachtet werden.
Vermutlich ist der Lernprozess im Allgemeinen eng an den REM-Schlaf gekoppelt. Aufgaben in der Triebregulierung, In­for­ma­tions­ver­ar­bei­tung und Stressbewältigung werden diskutiert.
Viele Versuchspersonen mit REM-Schlaf-Entzug haben gerade bei komplexen und neuen Herausforderungen besondere Schwie­rig­kei­ten – eine Tatsache, die gerade für alte Menschen eine große Rolle in deren Alltagsleben spielt. Die klinische Bedeutung von Schlafstörungen und deren Behandlung speziell im Alter wird somit unterstrichen – andererseits die kritiklose Verabreichung von Schlafmitteln auch deshalb getadelt, da diese gerade jene Hirnstromaktivitäten unterdrücken, die im REM-Schlaf dominieren.

REM-Latenz – Sleep onset REM
Mit REM-Latenz wird die Zeit zwischen dem Einschlafen und dem Beginn der ersten REM-Phase bezeichnet. Diese liegt bei den meisten Erwachsenen bei etwa 90 Minuten (±30 Minuten). Ist die REM-Latenz stark verkürzt, so spricht man von vorzeitigem REM-Schlaf (Sleep onset REM bzw. SOREM).
Dieses Phänomen ist mit Schlafstörungen assoziiert, bei­spiels­wei­se der Narkolepsie, tritt aber auch bei Schlafgesunden unter Schlafentzug auf.

9.10.2015 WIKIPEDIA↑ AUTOREN↑ (Lizenz↑)

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