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Venenleiden, eine Volkskrankheit

obald die ersten wärmeren Sonnentage den Winter verdrängen, fallen die Hüllen von bestrumpften Bei­nen. Frühlings- und Sommerkollektionen bieten neue luftige und stylische Trends als kurze Röcke, kurze Hosen und kurze Kleider. Nur: Was tun, wenn un­schö­ne Besenreiser oder Krampfadern die Beine verunzieren? Nach einer Studie der Bonner Universität (Bonner Ve­nen­stu­die der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie) leiden jeder sechste Mann und jede fünfte Frau mittlerweile an chronischen Ve­nen­lei­den. Auch Jugendliche sind bereits davon betroffen. Die Zahl der Erkrankungen steigt mit zunehmendem Lebensalter an.

 


Welche Funktion haben Venen eigentlich?
Venen sind Blutgefäße. Sie transportieren in der Regel sau­er­stoff­armes, verbrauchtes Blut aus den Organen und den verschiedenen Körpergeweben nach dem „Ein­bahn­straßen­prin­zip“ in nur eine Richtung, nämlich zum Herzen hin. Eine wichtige Aufgabe übernimmt die Fuß- und Wadenmuskulatur; man spricht auch von der „venösen Muskelpumpe“. Durch Bewegungen, z. B. beim Spazierengehen, werden die Beinvenen zu­sam­men­ge­presst und entleert. Dann wird das Blut gegen die Schwerkraft in Richtung Herz gedrückt. Damit es nicht wieder zurückfließt, be­sit­zen die Venen in Brust und Beinen Klappen (Ve­nen­klap­pen). Der Transport von in der Regel sauerstoffreichem Blut vom Herzen weg zu den Organen und Geweben des Körpers erfolgt dann über die Arterien. Diese befördern das Blut schnell und mit hohem Druck. Venen sind dünner. Sie müssen auch nicht so dehnbar sein wie Arterien, da das Blut in ihnen lang­sa­mer und mit viel weniger Druck fließt. Zwei weitere Aufgaben der Venen: Sie speichern ungefähr 75 % der gesamten Kör­per­blut­men­ge und sie steuern die Wärmeregulation des Or­ga­nis­mus. Bei Wärme weiten sie sich, wird es kälter, ziehen sie sich zusammen. Ist die Funktion der Venen bzw. deren Klappen gestört, spricht man von Venenleiden.
Die ersten Anzeichen von Venenerkrankungen werden gern übersehen: Müde, schwere oder geschwollene Beine, be­son­ders abends, geschwollene Knöchel und Schmerzen bei langem Stehen. Auch nächtliche Wadenkrämpfe sind möglich. Weitere Anzeichen können kleine rote oder rot-bläuliche Verästelungen oder rötliche Flecken unter der Haut von Unterschenkel-In­nen­sei­ten, Fußknöcheln und Oberschenkeln sein: Besenreiser! Als Unterform der Krampfadern schlängeln sich die kleinen Venen netz- oder fächerförmig direkt unter der Oberhaut. Besenreiser haben keine Klappenfunktion. Medizinisch gesehen gelten sie nicht als Krankheit. Sie stellen eher ein ästhetisches Problem dar. Nicht selten treten sie jedoch gemeinsam mit Krampfadern auf. Krampfadern hat nichts mit „Krampf“ zu tun. Der Begriff ent­stammt dem althochdeutschen Wort „krimpfan“ also „krüm­men“. Krampfadern sind knotige Erweiterungen der Venen. 95 % der Betroffenen leiden unter primären Krampfadern. Die Hauptursache hierfür, aber auch für die Besenreiser, ist ein angeboren schwaches Bindegewebe. Krampfadern sind also häufig ein Familienproblem. Weitere Risikofaktoren wie Über­ge­wicht, sitzende bzw. stehende Tätigkeiten, starke Ge­wichts­ver­lu­ste oder Schwangerschaften können diese Veranlagung noch zusätzlich verstärken. 5 % der Venenerkrankungen resultieren aus sekundären Krampfadern. Hier ist eine andere Ursache für die Entstehung verantwortlich, z. B. ein Blutgerinnsel oder ein Tumor. 

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