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© ALLOTRIA JAZZ BAND 1983 in Amerika
Fritz Stewens kam als Po­sau­nist dazu, er ist heu­te auch noch da­bei. Er stu­dier­te noch Brau­e­rei­wis­sen­schaf­ten, Achim Scherz, der da­ma­li­ge Pia­nist, war wie der Schlag­zeu­ger von Be­ruf Leh­rer. Der zwei­te Trom­pe­ter wur­de ge­ra­de Ju­rist. Wir wa­ren Ama­teu­re. Der ein­zi­ge Pro­fi war Ger­hard Voh­win­kel.
  Nach drei Jahren zog die Allotria Jazz Band ins Schwabinger Podium in der Siegesstraße, die zweite „Heimat“ der Band, wo sie bis in die 1990er Jahre spielten. Später mu­si­zier­ten sie u.a. in der Wirtschaft Vohwinkel. Den Namen „Allotria Jazz Band“ übernahmen sie vom Lokal weil sie die erste Haus­band dort waren.
Auf der Website der Allotria Jazzband ist die ausführliche Hi­sto­rie zu finden. Aus einem ehemaligen Studentenorchester wurde eine Profiband die weltweite Anerkennung einspielte, eine Gol­de­ne Platte und viele Preise gewann. Den Bandleader, Dr. Rainer Sander, besuchte ich in seiner Praxis in Grünwald zu ei­nem Interview.
SIBIEN: Sie waren als Altsaxophonist von Anfang an da­bei. Als Gerhard Vohwinkel die Band 1982 verließ, über­nah­men Sie die Leitung. Wie kamen Sie zur Allotria Jazz Band?
DR. RAINER SANDER: Ich kam nach meinem Studium und meiner Promovierung 1969 nach München und suchte Anschluss. Ich traf einige Leute im Umfeld von Gerhard Vohwinkel, und man jam­te zusammen. Der Trompeter „Hepps“ Herbertz war auch sehr engagiert und wollte unbedingt mit Gerhard Vohwinkel diese Band aufziehen. Als ich einmal für eine Session einstieg, wurde ich gefragt, ob ich Zeit für die Band hätte - und so blieb ich, genau zur Gründungsphase.
Die­se Stu­den­ten­band en­twi­ckel­te sich auf­grund ei­ge­ner An­sprü­che mit der Zeit wei­ter. Wir produzierten 17 LPs und CDs, waren 30 mal in Amerika und wurden überregional bekannt. Wir waren Studenten, die gerade fertig waren oder noch im Studium steckten – wir waren Amateure. Der einzige Profi war Gerhard Vohwinkel. Diese Studentenband entwickelte sich wegen der eigenen Ansprüche mit der Zeit weiter. Wir produzierten 17 LPs und CDs, waren 30 mal in Amerika und wurden überregional bekannt. Immer, wenn ein Musiker ausstieg, gab es einen neuen Ersatzmann, der in der Regel besser war als der alte. Das war eine natürliche Fluktuation. 1994 entschlossen wir uns ohne Banjo zu spielen um diesen etwas älteren Musikstil, den reinen Two Beat Dixieland, zu verlassen und swingiger zu spielen. Der Pianist wechselte, den Bassisten setzen wir auf die Gitarre und ab Ende der 1980er Jahre hatten wir einen Schlagzeuger der ein toller Profi war. So kam es, dass wir heute eine pro­fes­sio­nel­le Band sind – mit einem Amateur und der bin ich. Aber ich lenke die Geschäfte der Band und bin der Klarinettist. Ich schrieb zwar früher viele Arrangements, habe aber heute nicht mehr die Zeit dafür. Die musikalische Leitung hat jetzt der englische Trompeter Colin T. Dawson. Wir spielen Swing-Titel, auch ein bisschen zum Mainstream hin, und swingigen Dixieland, gelegentlich auch Ragtime. Unser Motto ist swingende Musik, die wir mögen und in der wir richtig aufleben. 

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