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  ir­gend­wo eine Krankheit aus, die sich erst leicht und, wenn sie nicht be­ach­tet wird, immer schwerer zeigt.
KARIN SABINA SCHERER: Da haben Sie vollkommen Recht. Manches häuft sich ja auch familiär. Jeder hat in seinem Kon­sti­tu­ti­ons­be­reich diesen Herd, auf dem sich alles austobt. Man sieht es auch in der Augendiagnose. Jeder reagiert bei Über­be­las­tun­gen genau damit.
SIBIEN: Was liegt Ihnen bei Ihrer Be­ru­fung besonders am Herzen?
KARIN SABINA SCHERER: Bei mir steht der Mensch im Mittelpunkt. Mein Leit­spruch, den ich mir in meiner früheren Tä­tig­keit als Führungsperson in der In­dus­trie erarbeitete, lautet: Ich möchte für jeden Menschen Hilfestellung und An­ker sein, so dass ich einen anderen Men­schen auf seinem ganz persönlichen und individuellen Weg unterstützen und begleiten kann. Weil ich es für mich selbst, um an diesen Punkt zu kommen, sehr schwer empfunden habe und ich niemanden hatte, der mich begleitete. Mit dieser Formulierung sah ich, dass ich das in meinem damaligen Beruf gar nicht erreichen kann.

Ist Bodyreading gleich Körpersprache?

Viele Menschen benutzen die falschen Worte, z.B. „Ich habe Stress“, und den­ken nicht darüber nach, was sie sich mit diesen Worten selbst zufügen. Man soll­te das Bewusstsein dafür haben, dass Stress auch etwas positives sein kann. Sehen Sie sich einmal an wofür Stress eigentlich da ist. Es gibt Eu- und Distress. Ich persönlich brauche einen gewissen Stress um aktiv zu werden. Wenn ich ei­nen gewissen Druck habe, kann ich die gan­ze Welt aus den Angeln heben. Lässt man aber nur diese ne­ga­ti­ve Form des Distress im Kopf zu, erdrückt es.

 

Da sehe ich meine Aufgabe, dass ich auf dieser Ebene Bewusstsein wecken kann, was ein Steckenpferd von mir ist.
SIBIEN: Ein Bereich ist Bodyreading. Was verstehen Sie darunter?
KARIN SABINA SCHERER: Bodyreading ist ja eigentlich bereits ein Begriff, der in vielen körperorientierten Themen ver­wen­det wird und bedeutet „im Körper leben“, also Bodyreading – ich lese den Körper. Was hat er für eine Ver­gan­gen­heit. Was sagt er mir jenseits der ge­spro­che­nen Worte.
SIBIEN: Bei den heute so viel ver­wen­de­ten Anglizismen bin ich ver­lei­tet Bodyreading mit Kör­per­spra­che zu verbinden.
KARIN SABINA SCHERER: Nicht mit dem Begriff Köpersprache wie er heute allgemein verwendet wird. Für mich ist Bodyreading nicht gleich Körpersprache im klassischen Sinn. Natürlich, für den der sie tiefer gehend interpretieren kann, ist es schon Körpersprache, weil sich der Körper jenseits der Worte mitteilt.
SIBIEN: Also, Körpersprache ist für Sie, was auch ungelernte bewusst wahrnehmen. Ich gehe jetzt aber noch einen Schritt weiter. Das, was wir nicht verbal aussprechen, was wir aber unbewusst erleben, was be­schrie­ben wird mit 80 % verbaler Kom­mu­ni­ka­tion gegenüber nur 20 % Worte, wird ja viel schneller um­ge­setzt in Antipathie oder Sym­pa­thie und Reaktionen. Dessen sind wir uns nicht bewusst. Das ver­ste­he ich auch unter Körpersprache.
KARIN SABINA SCHERER: Ja, wenn man das so ausführt, liegen Sie damit richtig. Jeder Mensch hat ein gesundes Gefühl, warum mir jemand sympathisch ist oder nicht. Wenn man das durch­leuch­tet und in Worte fassen kann, dann ist einem auch klar warum. Das verstehe ich auch unter Bodyreading.
SIBIEN: Bodyreading ist also der me­di­zi­ni­sche Begriff, weil man in die Tiefe geht und in der Ver­gan­gen­heit liest?

 

KARIN SABINA SCHERER: Ja, im Prin­zip ist es das Gleiche. Es ist eine Methode um tiefer hineinsehen zu können, wo ich heute in meinem Sein stehe und wo es herkommt. Ich mache es mir bewusst, wie ich mit mir umgehe und schaue, ob und wie ich etwas verändern kann um wieder ausgeglichener zu sein.
SIBIEN: „Will ich die Welt um mich herum verändern, muss ich mich ver­än­dern“. Und Bodyreading verhilft mir dabei?
KARIN SABINA SCHERER: Richtig, weil die Menschen so auf mich zu gehen, wie ich mich ihnen präsentiere.
SIBIEN: Wie setzen Sie Bodyreading ein?
KARIN SABINA SCHERER: Da kommt es auf den jeweiligen Patienten an. Wenn sich jemand einfach nur einmal betrachten lassen möchte, zähle ich ihm auf, was ich sehe. Wenn jedoch jemand mit expliziten Schmerzen kommt, bleibt das Bodyreading zunächst außen vor. Da geht es zunächst um die Schmerzen. Wenn aber jemand mit den selben Symptomen immer wieder kommt, dann schaue ich schon etwas tiefer, was die Schmerzen zu bedeuten haben. Wenn die Bereitschaft dazu da ist, kann ich auch seine Gesamthaltung ge­nau­er betrachten. Da kann ich dann ein Profil mit den hintergründigen Themen er­ar­bei­ten.
SIBIEN: Auf mich machen Ihre Aus­füh­run­gen den Eindruck, dass Bo­dy­rea­ding die Abkürzung anstatt einer psy­cho­lo­gi­schen Analyse ist, weil der Körper es viel schneller aus­drückt.

Bodyreading verkürzt die Psychoanalyse?

KARIN SABINA SCHERER: Ja. Wobei es bereits viele gute Psychologen gibt, die darin ausgebildet sind. Bei meinem Lehrer Dr. Wolfgang März, bei dem  

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