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  Die Bedeutung des leicht sauren pH-Werts wurde ebenfalls in zahlreiche Studien untersucht und es konnte gezeigt werden, dass durch ihn das Wachstum von einigen pathogenen Mikroorganismen (z. B. Propionibacterium acnes) gehemmt wird, aber die Mikroorganismen der Normalflora (z. B. Staphylococcus epidermidis) sehr gut bei einem pH-Wert um 5 wachsen. Somit wird durch den „Säureschutzmantel“ das Wachstum von nicht-pathogenen Bakterien stabilisiert und das von pathogenen gehemmt (Pillsbury/Rebell 1952; Korting et al. 1987, 1990 und 1992; Kurabayashi et al. 2002; Lambers et al. 2006).
Die Bedeutung des Hautoberflächen-pH-Werts geht jedoch über die beschriebene hinaus, denn durch ihn funktionieren viele pH-abhängige Enzyme sehr gut, die an dem Aufbau und der Regeneration der epidermalen Permeabilitätsbarriere (Haut­bar­rie­re) beteiligt sind. Somit ist der leicht saure Haut-pH-Wert von entscheidender Bedeutung für die gesamte Homöostase der Haut.
Trockenheit
Trotz der Schweißdrüsen und transdermaler Flüs­sig­keits­ab­son­de­rung (Perspiratio insensibilis) bietet die Epidermis ein sehr trockenes Milieu, das einen schlechten Nährboden darstellt. Dem entsprechen die deutlich höheren Keimdichten in feuchten Hautbereichen (Intertrigines), wie Achselhöhlen, Finger- und Zehenzwischenräume, Leistenbeuge, Analfalte.
Lipide, Fettsäuren
Freie Fettsäuren, die teilweise erst durch bakteriellen Me­ta­bo­lis­mus gebildet werden (lipophile Keime, siehe unten), wirken auf viele Bakterienarten bakterizid. Eine Veränderung dieser Mi­lieu­be­din­gun­gen zieht auch Verschiebungen in den Keimdichten der einzelnen Arten und Spezies nach sich. So nimmt bei­spiels­wei­se der Anteil lipophiler Arten im Zustand der Seborrhoeae zu und die allgemeine Keimzahl steigt bei vermehrter Schweiß­bil­dung (Befeuchtung ansonsten trockener Haut) an.
Hautregionen mit besonderen Milieueigenschaften
Seborrhoische Zonen

Talgreiche Hautregionen sind besonders dicht mit lipophilen Kei­men besiedelt, hierzu gehören: Corynebakterien, Pro­pi­o­ni­bak­te­ri­en und Malassezia furfur. Der lipolytische Stoffwechsel der Pro­pio­ni­bak­te­rien (u. a. durch Lecithinasen) führt zur Bildung freier Fettsäuren, die wiederum Einfluss nehmen auf die übrige Be­sie­de­lung der Haut. Neben diesen lipophilen Keimen (über­wie­gend Propionibakterien) sind auch reichlich koa­gu­la­se­ne­ga­tive Sta­phy­lo­kok­ken und apathogene Mykobakterien vorhanden. Zu den seborrhoischen Zonen gehören: Stirn, Nasolabialfalte, Nase, Nacken und Schultern.
Feuchte Hautbereiche
Erhöhte Feuchtigkeit führt zu einer Zunahme der Keimdichte. In den intertriginösen Bereichen (Finger- und Ze­hen­zwi­schen­räu­me, Leistenbeuge, Achselhöhle, Analfalte) sind die Keimzahlen

 

deutlich größer, als z.B. an den recht trockenen Un­ter­schen­keln. Die Achselhöhlen sind sehr unterschiedlich besiedelt, entweder überwiegen koagulasenegative Staphylokokken ne­ben wenigen Corynebakterien oder das Gegenteil ist der Fall. In den Schweißdrüsengängen siedeln sich Peptostreptokokken an, die nicht selten zur Ursache eines Schweiß­drü­sen­ab­szes­ses werden. Zehenzwischenräume: Pigmentbildende Bacteroides-Spezies (B. melaninogenicus, B. asaccharolyticus) und Clos­tri­di­um per­frin­gens sind regelmäßig nachweisbar. Intertriginöse Bereiche sind relativ häufig mit (Hefe-)Pilzen besiedelt.
Trockene Hautbereiche
Z.B. Beugeseite der Unterarme: Insgesamt geringe Keimzahl. Ko­a­gu­la­se­ne­ga­ti­ve Staphylokokken überwiegen (102 – 103 KBE/cm²). Nur wenige Corynebakterien und Propionibakterien.

Residente Flora
Staphylokokken

Staphylokokken (S. epidermidis, S. saprophyticus, S. hominis, S. xylosus, S. warneri, S. haemolyticus, S. saccharolyticus, S. conii, S. auricularis) besiedeln bevorzugt feuchte und talgarme Haut­re­gio­nen, wie intertriginöse Bereiche, Hände und Füße.
Corynebakterien
Corynebakterien (C. minutissimum, C. jeikeium, C. xerosis, C. pseudotuberculosis, C. goutcheri, C. pseudodiphteriticum, C. bovis) spalten die von den Talgdrüsen der Haut gebildeten Fette zu Fettsäuren, die für das saure Milieu auf der Haut mit­ver­ant­wort­lich sind und damit ihrerseits wieder zu einer Hemmung des Keimwachstums führen.
Propionibakterien
Propionibacterium (P. acnes, P. granulosum, P. avidum).
Brevibacterium, Dermabacter
Verursachen u. a. den individuellen Körpergeruch.
Pilze
Während die Haut der Füße eine diverse Pilzflora aufweist, leben auf allen anderen Hautpartien vorwiegend Arten der Gattung Malassezia.
Mikrokokken
Mikrokokken (M. luteus, M. flavus) sind besonders bei Kindern nachweisbar.
weitere Keime
Apathogene Mykobakterien, Sarcinia spp.

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15.1.2015 WIKIPEDIA↑ AUTOREN↑ (Lizenz↑)

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