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  Niederlanden war Raps im 16. und 17. Jahrhundert die wichtigste Ölfrucht. In der Mitte und im Osten Deutschlands dagegen herrschten die eng ver­wand­ten Rübsen vor. Zunächst lieferte Raps vorwiegend Brennstoff für Öllampen. Im frühen 19. Jahrhundert stieg der Rapsanbau an, weil sich der Gebrauch des Öls als Be­leuch­tungs- und Nahrungsmittel zunehmend durchsetzte. Als Speiseöl wurde Rapsöl unter anderem wegen seines bitteren Geschmacks, der auf einen hohen Gehalt an Erucasäure zurückzuführen war, nur eingeschränkt ver­wen­det. Allenfalls in Hungerzeiten kam Rapsöl vermehrt auch als Nahrungsmittel auf den Tisch. So brach der Rapsanbau in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stark ein, als preiswerte Erdölimporte und tropische und subtropische Speiseöle auf den Markt kamen. 1878 wurden noch 188.000 ha Raps im Deut­schen Reich angebaut, 36 Jahre später waren es nur noch 87.711 ha.
In beiden Weltkriegen wurde in Deutschland der Rapsanbau forciert, um sich aus der Abhängigkeit von Fett- und Öleinfuhren zu lösen. Vor allem Margarine wurde aus heimischem Rapsöl hergestellt. Als Speiseöl nur bedingt tauglich, als Futtermittel ungeeignet, blieb Rapsöl im Wesentlichen auf die Verwertung technischer Öle beschränkt (Brennstoff für Öllampen, Schmier­mit­tel für (Dampf)Maschinen, Grundstoff für die Sei­fen­her­stel­lung). Dies änderte sich ab etwa Mitte der 1970er Jahre. Es kamen Neuzüchtungen mit zwei neuen Merkmalen auf den Markt: Das Öl aus diesem 00-Raps ("Doppel-Null") enthielt nur noch geringe Mengen der bitter schmeckenden Erucasäure und war nahezu frei von Senfölglykosiden. Diese giftigen Stoffe hatten bis dahin eine Verwendung als Lebensmittel bzw. als Tierfutter weitgehend ausgeschlossen.
Nachdem durch die Neuzüchtungen zunächst die Verwertung als ernährungsphysiologisch wertvolles Speiseöl sowie als Rohstoff für Speisefette in den Mittelpunkt gestellt wurde, ist Rapssaat in der Folge dann zunehmend auch als nach­wach­sen­der Rohstoff genutzt worden. 2007 wurden drei Viertel des in Deutschland erzeugten Rapsöls zur Erzeugung von Bio­kraft­stof­fen oder zur Verwertung in der Industrie verwendet.

Ernährung, Futtermittel und stoffliche Nutzung
Aus der Rapssaat, dem wirtschaftlich genutzten Pflanzenteil, wird in erster Linie Rapsöl gewonnen, das als Speiseöl und Futtermittel, aber auch als Biokraftstoff genutzt wird. Weiter wird Rapsöl in der chemischen und pharmazeutischen Industrie verwendet und dient als Grundstoff für Materialien wie Farben, Bio-Kunststoffe, Kaltschaum, Weichmacher, Tenside und bio­lo­ge­ne Schmierstoffe.
Für die Imkerei haben Rapsfelder große Bedeutung. Rapsblüten sind unter anderem in Deutschland eine der wichtigsten und er­gie­big­sten Nektarquellen für Honigbienen, eine Rapsblüte pro­du­ziert in 24 Stunden Nektar mit einem Gesamtzuckergehalt von

 


Fruchtstand von Raps; Foto: Norbert Nagel↑ (Lizenz↑)


Geöffnete Rapsschote; Foto: Friedrich Böhringer↑ (Lizenz↑)

0,4 bis 2,1 mg. Ein Hektar Raps kann in einer Blühsaison eine Honigernte von bis zu 494 kg einbringen. Aufgrund des groß­flä­chi­gen Anbaues ist der fein und schmalzartig kandierende Rapshonig zugleich leicht als sortenreiner Honig zu ernten.
Rapsblätter und Stängel einiger Varietäten sind essbar und wer­den hauptsächlich in der asiatischen und afrikanischen Kü­che als Gemüse verwendet.
28.1.2015 WIKIPEDIA↑ AUTOREN↑ (Lizenz↑)

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