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  Ein paar Zahlen: Heute sind es in Deutschland 130 Mio. Kino-Besucher jährlich. Von den nur mehr 30% der BRD-Einwohner gehen durchschnittlich fünf bis sechs mal pro Jahr ins Kino. In unserem Kino gab es seit Beginn 18 Mio. Besucher. Unser Kinostatistikbuch weist folgendes aus: Zur Wäh­rungs­re­form bekam jeder Bürger 40 DM. Damit waren alle gleich gestellt. Trotzdem hatten wir einen Tag nach der Währungsreform und die nachfolgenden Tage die gleiche Anzahl Kinobesucher!
Nicht jedes Kino bekommt von den Filmverleihern den Film, den sie wollen. Sie können sich den Luxus leisten, die besten Filme herauszusuchen. Ein altes Vorrecht?
Das muss man historisch betrachten. Die Vermietung durch die Filmverleiher hat sich in den letzten 40 Jahren ständig verändert. Damals war es so, dass ein Haus einen Film spielte. Da war wirklich ein Kampf um die Erstaufführung. Die meisten Premieren fanden allerdings im damaligen Mathäser statt. Wir hatten 700 Plätze und das Mathäser 1400. Wir schafften es aber auch einmal einen James Bond als Premierenfilm zu zeigen. Eine Zwischenphase war dann der Mehrfachverleih an vier Kinos gleichzeitig. Seit ca. zehn Jahren bekommt jeder, der einen Film zeigen will eine Kopie. Natürlich können nicht alle 4700 Kinos in Deutschland gleichzeitig eine Kopie haben.


© Fritz Pressmar

Angefangen wird in den Großstädten und dann geht es weiter in die Provinzen. Damals wurde in Deutschland mit 50 Kopien gestartet, heute mit bis zu 800. Eine Staffelung gibt es also schon noch.
Warum gibt es eigentlich keine Vorfilme mehr?
Die Beifilme haben eine historische Geschichte. Nach dem Krieg erhoben die Städte eine Wohnungsbauabgabe und der Staat die Ver­gnü­gungs­steuer.

 

Dann wurde durchgesetzt, wenn ein Kul­tur­film mit Prädikat gespielt wird, dass die Ver­gnü­gungs­steu­er und später auch die Wohnungsbauabgabe gestrichen wird. Also zeigte man vor dem Hauptfilm einen Kurz­film mit Prädikat. Das ging gut, solange die Filme alle 90 Minuten Länge hatten. In der Zwischenzeit wurden die Filme immer länger. So dass man die Vorfilme strich, damit die Zuschauer nicht so lange sitzen müssen.


© Fritz Pressmar

Sie haben sicher schon jede Prominenz der deutschen Filmgeschichte in Ihrem Hause begrüßen dürfen. Können Sie sich an besondere Ereignisse erinnern?
Zu den damaligen Premieren deutscher Filme kamen auch die Schauspieler. Es standen schon alle bekannten Namen auf unserer Bühne. Früher hatten die Kinos einen deutschen Marktanteil von 60%, heute sind es nur noch 20%. In den letzten 15 Jahren entwickelten sich die Premieren so, dass zu den Haupt­dar­stel­lern, auch eine Menge anderer wichtiger Leute eingeladen wird und an die 2000 Plätze gebraucht werden. Wir


© Fritz Pressmar  

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