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© Theo Holtebrinck

  ha­ben wir nicht den Ton von frü­her, son­dern ei­nen Ein­heits­ton. Die neuen Glasuren enthalten nicht das Blei, das den gleichmäßigen Glanz der alten Kacheln hervorruft. Die weniger schädlichen Er­satz­stof­fe in den Glasuren machen sie dicker, schmieriger, milchiger und nicht so fein. Das Nachbilden von früher wäre zu auf­wen­dig, und außerdem kennt man die alte Rezeptur nicht genau genug.
Im Ausstellungsraum kann man bis zu 70 komplett aufgebaute Öfen besichtigen. Auf Lager haben Sie noch einmal ca. 200. Welche Stilrichtungen kann man bei Ihnen erwerben?
Derzeit haben wir keinen gotischen oder romanischen Ofen, Barock wäre auch schon schwierig bis auf einen Barockofen, und von da an haben wir alles, also Biedermeier, Renaissance, Neurenaissance, Neogotisch, also alles aus der Zeit des His­to­ris­mus, Jugendstil, Art déco.
Mit welcher Preisklasse muss man bei solchen Öfen rechnen?
Es geht los bei ca. 4000 / 5000 €, der Durchschnittspreis liegt bei 8000 bis 12000 €, und dann nach oben offen. Dies hängt natürlich auch von einer gewissen Größe ab. Der Ofen muss in den Wohnraum passen.
Wie sieht es mit der Heizleistung der alten Öfen aus?
Die alten Öfen sind von der Technik und der Art des Heizens viel genialer als die neuen Öfen. Die neuen sogenannten Kachelöfen sind eigentlich keine Kachelöfen. Es sind meist Eisenöfen mit Schamotten, die mit Kacheln ummauert werden. Die Wärme dieser Öfen ist mehr warme Luft, die durch

 

Zirkulation langsam den ganzen Raum erwärmt. Je höher die Räume sind, desto höher ist die Luftzirkulation, vor allem, wenn noch eine Treppe im Raum ist.
Unsere alten Öfen geben die Wärme als direkte Strahlung ab. Strahlungswärme kann auch durch kalte Luft hindurch gehen, und man nimmt sie viel angenehmer und schneller auf. Die Öfen sind mit Schamottsteinen ausgekleidet, speichern die Wärme und geben sie langsam wieder ab. Wenn ein Ofen gut auf­ge­baut ist, muss man ihn am Tag zwei­mal heizen und hat dafür 24 Stunden Wärme. Wir haben sogar Öfen, die nur einmal täglich geheizt werden müssen, um 24 Stunden Wärme ab­zu­ge­ben. Das hängt von der Form des Ofens ab.
Beeindruckend für Viele ist der Einbau von Glastüren bei den neuzeitlichen Öfen. Das wäre bei unseren antiken Öfen zum einen ein Frevel und ist zum anderen auch nicht nötig, weil man einfach die Feuerungstür offen lassen kann. Es kann somit auch keine Glasscheibe verrußen.
Die historischen Öfen passen aus Kaminkehrersicht durchaus zu den Schloten?
Es gibt seit eineinhalb Jahren eine neue Bun­des­e­mis­sions­schutz­ver­ord­nung. Diese schreibt sehr strenge Richtlinien für diese Einsatzöfen vor, also für Eisenöfen und sogenannte Schwe­den­öfen, und sie müssen bestimmte Abgaswerte er­fül­len. Unsere Öfen sind gänzlich davon ausgenommen, weil sie als Grundöfen gelten. Bei Grundöfen geht man davon aus, dass sie sowieso schon sehr wirtschaftlich, ökonomisch und um­welt­freund­lich sind und somit keiner Auflagen und Prüfung bedürfen. Man kann sie so wie sie sind in jedem  

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