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  SIBIEN: Was ist für Sie Jazz?
Jazz hat zwar eine gewisse Form, aber die Freiheit der Im­pro­visation und für mich als Jazzmusiker muss Jazz swingen. Je mehr Instrumente in einem Orchester spielen, um so mehr muss organisiert werden. Es gibt Big Bands, die kaum improvisieren. Da geht die „Post“ einfach ab, weil es swingt, der ganze Klangkörper swingt, er synkopiert und bewegt sich über diesen wunderbaren Swingrhythmus, und man ist hingerissen durch den Swing. Wenn es keine Ensembles sind, hat man einfach mehr Freiheiten und improvisiert. In Big Bands steht dann ein Musiker auf, spielt sein Solo, zeigt was er kann, und dann läuft die Big Band weiter. Also Jazz ist Improvisation und Swing. Man kann in Jazz auch südamerikanisches oder Rockelemente einfließen lassen, aber irgendwo muss es „losgehen“ wie wir Musiker sagen, also rhythmisch, swingig.
den Reisen Ehen geschieden worden, weil die Verführung durch die Damenwelt so groß war, dass man sich dem kaum entziehen konnte. Ich hatte Gott sei Dank meine Frau immer dabei und war somit gut geschützt.
Früher spielten wir sehr Old Fashion mit Tuba oder Susafon und Banjo. Da war immer der Hund unseres bereits verstorbenen Gitarristen mit auf der Bühne, er war fast schon ein Band-Mitglied.
Von Bedeutung ist die Akzeptanz unserer Band in den USA. Das kann man heute kaum verständlich machen. Wir traten 1981 erstmals mit der Band in Amerika auf und brachten damals noch die Hälfte des Fluggeldes selbst auf. In Sacramento fand das größte Jazz Festival statt. Wir suchten dort unsere Lokation wo wir auftreten sollten. In Old Sacramento gibt es in den Holz­bau­ten und Holzbürgersteige auf Pfählen, wie wir sie aus alten


© ALLOTRIA JAZZ BAND 1986
Western kennen. In einer dieser Räumlichkeiten soll­ten wir spielen und fragten wo unser Auftrittsort ist. Einer zeigte da drüben hin und wir sahen dort, wie ei­ne Menschenschlange um drei Ecken herum stand. Wir stellten dann fest, dass alle diese Leute anstanden um uns zu hören. Das wa­ren vielleicht 150 bis 200 Leu­te. Wir hatten damals noch Klassiker verjazzt: z.B. die 5. von Beethoven oder die kleine Nachtmusik etc. Das war unser deut­scher Accent in der Jazz­musik. Wir sangen anfangs auch deutsche Texte. Die Amerikaner waren wie ver­rückt danach. Bereits nach den ersten Titeln sprangen die Leute auf und brachten uns eine Welle der Standing Ovation entgegen, sie konn­ten nicht genug be­kom­men.

SIBIEN: Ihre Website beinhaltet eine sehr umfangreiche Historie über die Allotria Jazz Band. Gibt es auch Anek­doten, die nicht auf Ihrer Website stehen?
Bei jedem Auftritt in Amerika heiratete ein Musiker von uns in Las Vegas. Auch ich habe dort geheiratet, ein ehemaliger Trompeter und ein Schlagzeuger ebenso. Es sind aber auch auf
In den 1980er Jahren ging es weiter, dass wir Konzertsäle und Open Air Lokations mit bis zu 5000 Leute füllten, alle wollten unsere Musik hören. Nach uns trat einmal die sehr bekannte Sängerin Anita O’Day mit ganz bekannten Jazzmusikern auf. Doch nach unserem Auftritt verließen zwei Drittel der Leute die Location. Man wollte nur uns hören! Anita O’Day war stock­sau­er. Mein kleiner Sohn wollte von ihr ein Autogramm.  

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