SIBIEN: In der Würmtalstraße bieten Sie einen BioImbiss mit einer reichhaltigen und stets wech­seln­den Spei­se­kar­te zu normalen Preisen. Ich esse dort sehr gerne und wann immer es geht, denn es schmeckt. Planen Sie weitere BioImbisse?
Dieser Imbiss wurde geboren, weil wir zwei Köche in der Firma beschäftigten, die beide in der Gemüseabteilung arbeiteten und sich wieder auf ihren erlernten Beruf besannen. In der Würm­tal­straße bot sich die Lokalität für Küche und Gästebereich an. Wir dachten uns, dass es eigentlich zu einem Unternehmen, dass sich dem Genuss und der Qualität von Lebensmitteln ver­schrieb, auch gehört dieses Thema zu Ende zu denken und gute Lebensmittel auf den Teller zu bringen. Also installierten wir die Küche, um zu zeigen, was wir als Ideologie leben wollen, z.B. Gemüse, die es saisonal gibt, zu kochen, umzusetzen. Unseren Kunden bieten wir auch entsprechend Rezepte an.
Obwohl es sehr gut läuft, ist der Imbiss noch nicht wirklich wirtschaftlich. Wir bereiten alles frisch ohne Tiefkühlkost oder Fertigprodukte zu. Die Personalkosten sind mit zwei Köche in der Küche und zwei Zusatzkräften hoch. Die übliche Ga­stro­no­mie plant mit 25% Wareneinsatz und wir liegen bei 30%. Der gewinnbringende Ausschank fehlt weitgehend. Bisher sub­ven­tio­nie­ren wir den Imbiss noch, aber mit einem Lächeln auf den Lippen. Für uns ist es auch Werbung für die BioWare, damit die

Leute sehen, wie es schmeckt. Zudem stellen wir auf dem Speiseplan auch neue Produkte, wie z.B. Quinoa↑ [kinwa] vor. Hier können wir zeigen was man kochen kann. Also eine Bio­Im­biss­Ket­te wird es in absehbarer Zeit nicht geben.
SIBIEN: Worauf dürfen wir uns in Zukunft bei VollCorner freuen?
Wir werden mit Sicherheit noch den einen oder anderen Markt eröffnen. Der nächste wird in der Türkenstraße sein. Das Schwabinger Studentenviertel hat nebenan ein veganes Lokal, gegenüber ist ein Bio-Cafe und es gibt einen Bio-Smoothie. Dort platzieren wir uns in die richtige Gegend als Bio-Nahversorger. Ein Traumprojekt schwebt uns noch vor, wofür in München jedoch leider die Ladenfläche zu begrenzt, sprich zu teuer ist. Das wäre ein Genusstempel mit Bio-Imbiss: es wird life ge­backen, Säfte gepresst, mit einer Kaffeebar und mit einer Sushibar. Wir würden dieses gerne mit dem Bio-Einzelhandel mischen. Dort könnten sich unsere Erzeuger auch wech­sel­wei­se vorstellen. Z.B. haben wir vier Imker aus der Region, die sich präsentieren könnten. Es gibt so viel regionale Aktivitäten die VollCorner betreibt, die auch viel Aufwand bedeuten und die man auf so einem Schauplatz gut konzentrieren könnte. Also Ideen hätten wir genug.

12.5.2014 ■ RALF G. MOSNY