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  Viele haben einen Lehrberuf nebenbei, z.B. ist unser englischer Trompeter Colin T. Dawson am Herrmann-Fried-Gymnasium Musiklehrer mit einer Halbtagsstelle. Dort gibt es die einzige Realschule in Bayern mit einer Big Band. Das muss man erst einmal in der heutigen Zeit schaffen, die Schüler dort hinzuführen. Ein Musiker hangelt sich so durch. Einer hat eine Frau, die gut verdient. Jeder muss, obwohl er Profi ist, heute irgendwie zweigleisig fahren. Oder man entwickelt sich zum Tanzmusiker und muss alles spielen oder man wird Barpianist und darf nicht alles spielen. Wir brauchen keine Kompromisse eingehen, und dass macht eben Spass.
Zentraler Punkt ist, wenn es mit dem Rhythmus abgeht, bildet die Band eine Einheit und es ist eine enorme Spielfreude. Tanzmusik könnte man herunternudeln, Jazz nicht. Der Musiker braucht zwar Geld zum Leben, aber es spielt eine zweitrangige Rolle. Ein Jazzmusiker lebt in erster Linie von der Spielfreude.
SIBIEN: Die Allotria Jazzband hatte viele Auftritte. 1970 promovierten Sie an der Philipps-Universität Marburg und arbeiteten auch als Oberarzt im Krankenhaus München-Harlaching. Seit 2003 führen Sie eine eigene Praxis als Internist und Gastroenterologe. Wie lässt sich das zeitlich mit der Musik koordinieren?
Keine Ahnung! Im wesentlichen durch verständnisvolle Frauen. Meine erste Frau, mit der ich die ersten beiden Kinder habe, ist leider verstorben. Mit meiner zweiten Frau habe ich den jüngsten Sohn, er ist jetzt 24 Jahre alt. Es geht nur weil sie beide das nicht nur mochten, sondern auch verstanden. Als sie mich kennenlernten war ich eben Musiker.
SIBIEN: Kann man Sie engagieren und wie teuer ist das?
Ja, gerne. Gehen Sie bei den Kosten von ca. 2.500 € zzgl. Spesen für einen Abend aus.
SIBIEN: Der Jazz hat für mich eine faszinierende Ge­schich­te. Er begeisterte die Massen und entwickelte, ausgehend vom Ragtime über den alten New Orleans Jazz, mit den Einflüssen des Blues zum Teil sehr unterschiedliche Stile wie Dixieland, Swing, Bebop, Cool, Free, Mainstream, Free Funk etc. bis JazzRock. Die allgemeine Begeisterung flachte so stark ab, dass es die alten Bands heute schwer haben sich zu halten. Und trotzdem ist der Jazz eine Musik, die sich in manchen Herzen über Generationen hält und dort weiter nach Live-Auftritten lechzt.
10.12.2012 ■ RALF G. MOSNY

 

 

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