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© Quadro Nuevo

  In Europa sind wir auf einem anderen Stand. Hier ist es akademischer und dort kommt es aus dem gemeinsamen Spiel und Atmen heraus.
Afrikanische Musik dagegen, die den Jazz und die schwarze Musik beeinflusste, hat ein unbedingtes Dogma der Takt­ge­nau­ig­keit, des Metronomischen. In der klassischen Musik hat man auch dieses Atmen. Jede afrikanisch beeinflusste Musik hat diesen unbedingten Rhythmus. Das hat der Tango gar nicht. Er arbeitet viel mit dem Tempo. Man muss dort gewesen sein und hören wie sie es machen und vielleicht auch warum. Es ist manchmal in­stru­men­ten­spe­zi­fisch, dass sie so agieren. Manchmal sind es aber auch einzelne Personen in der Musikgeschichte dieser Stil­rich­tung die so etwas evozierten.
SIBIEN: Sie haben eine extra Internetseite „QUADRO NUE­VO MIT UND FÜR KINDER“. Was hat es damit auf sich?
MULO FRANCEL: Uns wurde vom Bayerischen Rundfunk an­ge­tra­gen, ob wir alte Kinderlieder in unserem Sound aufnehmen wollen. Weil wir alle Kinder haben, sprach uns das an. Wir mach­ten uns also auf die Suche nach alten Kinderliedern und stellten fest, dass es alles einfache Harmonien sind. Uns stellte sich die Frage, was wir daraus machen sollen. Nachdem wir uns damit intensiv beschäftigten, entstanden 20 aufgenommene Kin­der­lie­der. Das machte uns nicht nur großen Spass, sondern diese CD „Schöne Kinderlieder“ verkaufte sich auch noch gut. Meine Frau Julie Fellmann schrieb ein Märchen. Zu dem Hörbuch dieses Märchens machten wir auch die Musik. Wir haben also zwei Kin­der­pro­gram­me: Dieses Märchen führen wir auf, mit ihr als Er­zäh­le­rin und ein Mann begleitet sie als singende Säge oder wir ma­chen Kinderaufführungen mit einer Stunde Musik – völlig un­pä­-

 

da­go­gisch – wobei wir die Kinder teilweise mitspielen lassen. Die Kinder dürfen z.B. mittrommeln, mitsingen oder Texte aufsagen.
SIBIEN: In welchem Rahmen veranstalten Sie die Kin­der­auf­füh­run­gen?
MULO FRANCEL: Es sind entweder Veranstalter, die sich um Kin­der­kul­tur kümmern oder mit unseren Veranstaltern. Wir spie­len u. a. auf Kleinkunstbühnen, für Kulturämter und private Ver­an­stal­ter und schlagen dann vor: Wenn wir bereits am Abend dort auftreten, ob sie Lust hätten am Nachmittag mit uns ein Kin­der­pro­gramm zu machen. Die Kinderveranstaltungen finden dann nicht mit 600 Zuschauern, was zu viele wären, sondern mit 50 bis 60 Kinder statt. Das machen wir nicht um reich zu werden, was mit Eintrittspreisen wie zu einem Kasperltheater kaum mög­lich ist, sondern damit Kinder erleben, wo gute Musik herkommt und wie sie gemacht wird. Wir stellen auch unsere Instrumente vor. Musik kommt nicht aus einer Musikbox, sondern von Mu­si­kern, die auf Ihren Instrumenten spielen und dass das Spass macht und lustig sein kann.

Quadro Nuevo tourt seit 1996 durch die Länder der Welt und gab über 3000 Konzerte. Die Auftrittsorte der vier Musiker sind so verschieden wie die Wurzeln ihrer Musik. Die spielsüchtigen Virtuosen reisen auch als Straßenmusikanten durch südliche Städte und fordern als nächtliche Tango-Kapelle zum Tanz, sie konzertieren in Jazz-Clubs und in der New Yorker Carnegie Hall.

20.4.2015 ■ RALF G. MOSNY
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