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Bild: Eva K.↑ & Ralf G. Mosny (Lizenz↑)

Histamin-Intoleranz

nter Histamin↑-Intoleranz (Histaminose) ver­steht man die Unverträglichkeit von mit der Nah­rung aufgenommenem Histamin, deren Ur­sa­che ein Mangel der Histamin↑ abbauenden En­zy­me Dia­min­oxi­dase (DAO) und/oder Histamin-N-Me­thyl­trans­ferase (HNMT) bzw. ein Missverhältnis zwischen Zu­fuhr und Abbau des Histamins darstellt. Diese Theorie wurde in den 1980er Jahren im Rahmen der Erforschung der biogenen Amine entwickelt. Nach Ansicht einiger Autoren ist die His­ta­min↑-Intoleranz nicht angeboren, sondern ein er­wor­be­nes Krank­heits­bild, von dem knapp 1 % der europäischen Be­völ­ke­rung betroffen sei. 80 % der erkrankten Patienten sind weib­li­chen Geschlechts mittleren Alters. Die Krank­heits­symp­to­me können in der Schwangerschaft verschwinden, treten jedoch nach der Schwangerschaft wieder auf.
Kontrollierte Einzelstudien und eine umfassende Metaanalyse aus dem Jahr 2003 konnten bisher keine wissenschaftlichen Nachweise für die postulierte Nahrungsmittelintoleranz durch biogene Amine wie das Histamin finden.
Die Histamin↑-Intoleranz ist weder eine Allergie noch eine nichtimmunologische Nahrungsmittelunverträglichkeit, sondern eine Abbaustörung. Sie ist möglicherweise Folge oder Begleiter anderer Unverträglichkeiten oder Allergien.
Symptome
Mögliche Symptome nach Aufnahme histaminreicher Nahrung sind:   • Hautrötung, Nesselsucht, Ekzeme, Juckreiz
• Kopfschmerzen, Hitzegefühl, Migräne, Schwindel
• verengte oder rinnende Nase, Atembeschwerden, Asthma bronchiale, Halsschmerzen

 


• Blähungen (Flatulenz), Durchfall, Verstopfung, Übelkeit, Er­bre­chen, Bauchschmerzen, Magenstechen, Sodbrennen
• Bluthochdruck (Hypertonie), Herzrasen (Tachykardie), Herz­rhyth­mus­störungen, niederer Blutdruck (Hypotonie)
• Menstruationsbeschwerden (Dysmenorrhoe), Bla­sen­ent­zün­dung, Harnröhrenentzündung und Schleim­haut­rei­zun­gen der weiblichen Geschlechtsteile
• Wassereinlagerungen (Ödeme), Knochenmarködeme (KMÖ), Gelenkschmerzen
• Erschöpfungszustände, Seekrankheit, Müdigkeit, Schlaf­stö­run­gen

Potentiell unverträgliche Nahrungsmittel
Histamin entsteht in bakteriell fermentierten Nahrungsmitteln, wie:   • geräuchertes Fleisch, Salami, Schinken, Innereien
• viele Fischprodukte, insbesondere Fischkonserven      • Meeresfrüchte      • gereifte Käsesorten („Hartkäse“), je höher der Reifegrad, de­sto höher der Histamingehalt
• Sauerkraut      • Spinat      • Bier      • Essig, essighaltige Produkte wie Senf sowie in Essig ein­ge­leg­te Lebensmittel (z.B. eingelegtes Gemüse)      • Rotwein, je höher der Reifegrad, desto höher der Hi­sta­min­gehalt. Trockene Weißweine enthalten praktisch kein Histamin, Sekt ist ebenfalls zu empfehlen. R. Jarisch warnt hingegen vor französischem Champagner mit seinen 670 µg/l Histamin (Cham­pag­ner wird teilweise aus roten Trauben hergestellt.).
• Schokolade: Schokolade enthält zwar kein Histamin, aber die anderen biogenen Amine Tyramin und Phenylethylamin. Diese Amine stammen aus dem Kakao. Bei der Minimierung der Histaminaufnahme durch die Nahrung sind auch Kakaogetränke und Schokolade (in diversen Süßspeisen) zu meiden.
• Pilze, auch Schimmelpilze (z.B. Edelschimmel auf ver­schie­de­nen Käsesorten)      • Tomaten, Ketchup und Pizza
• Andererseits soll es Nahrungsmittel (wie z.B. Ananas, Pa­pa­yas, Nuss- und Kakaoprodukte) und Medikamente geben, die den Abbau von Histamin verzögern oder sogenannte Hi­sta­min­li­be­ra­to­ren (z.B. gehören dazu bestimmte Le­bens­mit­tel­zu­satz­stoffe), die verstärkt Histamin im Körper freisetzen.
• Alkoholkonsum steigert die Durchlässigkeit der Zellwände und senkt damit die Histamintoleranzgrenze, weshalb insbesondere beim Mischen von Alkohol und histaminreicher Nahrung (z.B. Rot­wein, Käse) überaus starke Reaktionen auftreten können.

Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema. Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt keine Arztdiagnose. Bitte hierzu diese Hinweise zu Gesundheitsthemen↑ beachten!
17.2.2015 WIKIPEDIA↑ AUTOREN↑ (Lizenz↑)

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