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  SIBIEN: Wie ich durch die Reparatur meiner ei­ge­nen Uhr erfuhr, ist es heute nicht mehr selbst­ver­ständ­lich, dass die Hersteller die nötigen Ersatzteile lange genug be­vor­raten. Sie fertigen dann die fehlenden selbst Teile nach?
ALOIS VOGRINC: Ja, ich bemühe mich jede alte Uhr zu retten. Schwierig wird es bei den ganz kleinen Teilen. Da bräuchte ich speziellere Werkzeuge, die sich aber für mich nicht lohnen. Bisher konnte ich dennoch jede Uhr reparieren.



SIBIEN: Auf Ihrer Webseite kann man eine von Ihnen ent­wi­ckelte „Lichtuhr“ sehen. Was hat es mit ihr auf sich?
ALOIS VOGRINC: Das war eine Auftragsarbeit für Echinger & Schwarz in Ulm. Ich wurde gefragt, ob man ein solches Werk, dass in einer Standuhr war, auch für eine Armbanduhr um­wan­deln könnte. Die Zeit wird für 24 Stunden auf einer Scheibe angezeigt. Die Stunden- und Minutenscheibe dreht sich, wie die Erdkugel, nach links. Die Zackenlängen teilen die Zeit in jeweils fünf Minuten. Die Diamanten zeigen die Zeit für New York, Los Angeles, Hongkong und Tokio. Den Namen erhielt die Lichtuhr, weil das Tageslicht durch die Hell-/Dunkelfärbung der Stun­den­blät­ter symbolisiert wird. Diese Uhr wurde nur zu zehn Exem­pla­ren gefertigt. Eines ist bei mir noch erhältlich.
SIBIEN: Welches Fabrikat würden Sie heute noch empfehlen, wenn jemand in eine langfristige Qualität investieren möchte?
ALOIS VOGRINC: Da empfehle ich nur renommierte Firmen die eigene Werke unterhalten. Es gib nämlich Firmen, die von fremden Werken die Uhren beziehen und sie unter eigenem Namen verkaufen. Ich empfehle z.B.: Audemars Piguet, Chronoswiss, Girard-Perregaux, Hanhart, IWC International Watch Company, Jaeger-LeCoultre, A. Lange & Söhne, Patek Philippe, Rolex, Vacheron Constatin und Zenith.

 



SIBIEN: In Ihrer Familie wurde die Leidenschaft des Handwerks über viele Generationen weitergereicht. Diese Tradition wird heute immer seltener. Können Sie ebenfalls Ihr über Generationen gewachsenes Wissen an jemanden weiterreichen?
ALOIS VOGRINC: Leider habe ich keine eigenen Kinder. Es gäbe zwar einen Neffen, der aber kein großes Interesse zeigt. Es wäre auch nicht damit getan nur eine dreijährige Lehre zu absolvieren. Wir haben unser Wissen über Generationen weitergegeben bekommen und sind damit aufgewachsen. Diese Leidenschaft bringt die heutige Generation leider nicht mehr mit.

22.1.2014 ■ RALF G. MOSNY



Alle Bilder © Alois Vogrinc 

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