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  Da PET-Flaschen hitzeempfindlich sind und daher nicht mit thermischen Sterilisierungsverfahren keimfrei gemacht wer­den können, bedarf es hierzu einer chemischen Sterilisation, wie z.B. dem DS-Prozess.

Das Streckblas-Verfahren zur Herstellung von PET-Flaschen; Bild: Ricardo Weyh↑ (Lizenz↑)


PET-Preform mit Deckel; Bild: Frank Murmann↑ (Lizenz↑)

Streckblasen
Bei der Herstellung von Hohl­kör­pern im Streck­blas­ver­fah­ren (Zwei-Stufen-Verfahren) werden die angelieferten Vor­form­lin­ge (Preform) im ersten Verfahrensschritt im Heizofen auf die Ver­ar­bei­tungs­temperatur von 90 bis 120 °C temperiert. Durch die­se veränderte Viskosität des Kunststoffs in der Preform wird deren Ausformbarkeit im zweiten Arbeitsgang, dem Streck­bla­sen, ermöglicht.
Im zweiten Verfahrensschritt findet im Blasrad der Streck­blas­ma­schi­ne der eigentliche Ausformprozess der Kunst­stoff­fla­sche statt. Dazu werden die temperierten Preforms an die Blasformen übergeben. Die Blasformen aus Aluminium oder Stahl sind gemäß dem gewünschten Design als Negativform ausgeführt und verfügen über eine Wasserkühlung. Sobald die Blas­form mit einer vortemperierten Preform bestückt und verschlossen ist, beginnt der Verstreckprozess. Dazu wird eine Reckstange von oben in die Mündung der Preform eingeführt, so dass die Preform mechanisch in die Länge verstreckt wird. Anschließend erfolgt die Druckausformung, wodurch das PET-Material an die Wände der Blasform gepresst wird und dort die endgültigen Konturen erhält. Die Was­ser­küh­lung der Blasform sorgt für schnelles Erkalten der nun ausgeformten Flaschen. Nach einer Druckentlastung wird die Blasstation geöffnet und die fertig geblasene Flasche wird über ein Fördersystem aus der Maschine transportiert.
Kaltentkeimung
Um PET-Flaschen keimfrei abzufüllen kann die einzufüllende Flüs­sig­keit nicht, wie bei Glasflaschen üblich, heiß abgefüllt wer­den. Hier wird auf die sogenannte Kaltentkeimung mit Hilfe von Dimethyldicarbonat (DMDC) zurückgegriffen. Der ge­sund­heit­li­che Nachteil hierbei ist, dass das hochgiftige DMDC zwar während des Entkeimungsvorgangs abgebaut wird aber ge­rin­ge Mengen des Reaktionsproduktes O-Methyl-Carbamat zu­rück­blei­ben. Diese Verbindung ist toxikologisch gut untersucht und es hat sich gezeigt, dass sie in Ratten Krebs auslöst und ist auf der Liste der krebsauslösenden Stoffe Californiens zu finden.

 

Dieser Stoff wurde in Weinen, die mit Dimethyldicarbonat (DMDC) desinfiziert wurden, nachgewiesen.
Gasundichtigkeit
PET ist im Gegensatz zu Glas nicht gasdicht. Da Kohlendioxid aus der PET-Flasche herausdiffundiert, können manche Ge­trän­ke bereits nach einigen Wochen schal und ungenießbar werden; eindringender Sauerstoff führt zu Ge­schmacks­ver­än­de­run­gen und gegebenenfalls zu vorzeitiger Zersetzung. Weil das Problem mit zunehmender Gefäßgröße abnimmt (→ A/V-Verhältnis), sind die dünnwandigen Einwegflaschen besonders von koh­len­säu­re­hal­ti­gen Getränken meist nur in Füllgrößen über einem Liter erhältlich. Mineralwasser und andere koh­len­säu­re­hal­ti­gen Getränke in PET-Flaschen haben eine deutlich kürzere angegebene Mindesthaltbarkeitsdauer (ca. 40–50 %) als solche in Glasflaschen oder Getränkedosen.
Acetaldehyd
Da der PET-Kunststoff geringere Mengen nach Wein riechendes gesundheitsschädliches Acetaldehyd (Ethanal) in die Flüssigkeit abgibt, wurden in PET-Flaschen anfangs nur süßliche, den Bei­ge­schmack kaschierende Getränke abgefüllt. Die PET-Fla­schen­her­stel­ler geben an, dieses Geruchsproblem inzwischen in den Griff bekommen zu haben. Das Bundesinstitut für Ri­si­ko­be­wer­tung (BfR) hält die Konzentration von Acetaldehyd in PET-Fla­schen für unbedenklich, da sie unter dem gesetzlichen Grenz­wert liegt. Gleichwohl ist dieser Stoff, der z.B. zur Aus­bil­dung einer Leberzirrhose führen kann, in PET-Flaschen nach­weis­bar.
Bereits vor der Einstufung dieser Phänomene durch das Bun­des­in­sti­tut für Risikobewertung (BfR) wurden Verfahren ent­wi­ckelt, die PET-Flaschen innen mit einer SiO2-Schicht mit einer Dicke im Nanometerbereich zu überziehen. Diese werden je­doch zur Zeit von Seiten der Industrie aus Kostengründen nicht umgesetzt.
Endokrin wirksame Substanzen
Obwohl PET kein Bisphenol A oder Orthophtalate (siehe Phthal­säu­re­ester) enthält, wurden in zwei 2009 bzw. 2011 ver­öf­fent­lich­ten Fachartikeln deutliche östrogenähnliche Aus­wir­kun­gen von PET festgestellt. Gegenstand dieser Artikel sind Studien, in denen die hormonelle Wirkung von Wasser auf menschliche Zel­len untersucht und verglichen wurde, welches zuvor entweder in Glas- oder in PET-Flaschen aufbewahrt wor­den war. In einer nicht namentlich gekennzeichneten Stel­lung­nah­me zur älteren der beiden Studien durch das Bundesinstituts für Ri­si­ko­be­wer­tung (BfR) werden notwendige Konsequenzen verneint.

18.9.2014 WIKIPEDIA↑ AUTOREN↑ (Lizenz↑)

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