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  Die höchste Konzentration findet sich in Matratzen und Kopfkissen, weil dort reichlich Hautschüppchen als Futter sowie viel Feuchtigkeit vorhanden sind: Eine schlafende Person schei­det pro Stunde Schlaf etwa 40 g Wasser mit der Atemluft und als Schweiß aus. Abgeschätzte Übergangsraten sind für Haut zu Ma­trat­ze: 180-220 g/pro Nacht und Person, für Haut zu Kopf­kis­sen 15-20 g/pro Nacht und Person.
Wesentliche Faktoren für die Häufigkeit von Milben in Häusern sind Luftfeuchte und Temperatur. Nahrungsmangel kommt we­gen des äußerst geringen Bedarfs kaum vor. Dies wurde durch indirekte Methoden (kein erhöhter Milbenbefall bei Patienten mit Schuppenflechte) bestätigt. Auch der Platzbedarf der Winzlinge ist gering: Wenn Hautschüppchen hierher vorgedrungen sind, können die Tiere ohne weiteres im Inneren von Schaum­stoff­ma­trat­zen leben. Angelockt durch den Sexuallockstoff kann die milbenfressende Milbe Cheyletus auftreten. Ein weiterer na­tür­li­cher Feind ist der Bücherskorpion. Auch Silberfischchen er­näh­ren sich unter anderem von Hausstaubmilben. Im normalen Le­bens­raum der Hausstaubmilben spielen alle diese Arten aber keine Rolle, weil sie für eine Populationskontrolle viel zu selten sind.
Die Optimalbedingungen der beiden häufigen Arten Der­ma­to­pha­goi­des pteronyssinus und Dermatophagoides farinae sind etwas unterschiedlich. D. farinae bevorzugt etwas wärmere Orte und kann etwas höhere Trockenheit ertragen (Optimum bei 25–30 °C und 70–75 % rel. Feuchte, gegenüber 15–20 °C und 75–80 % rel. Feuchte bei D. pteronyssinus). Beide Arten benötigen zum Leben eine relative Luftfeuchte von 73 % oder höher. Sie können dann Kontaktwasser oder Wasserdampf aus der Um­ge­bung aufnehmen. Aufgrund der großen Oberfläche verlieren sie aber auch viel Wasser. Sie können in Bereichen unterhalb 50 % relative Luftfeuchte nicht lange überleben und weisen auch ober­halb davon reduzierte Fortpflanzung und Vitalität auf. Seit langer Zeit erschien es deshalb plausibel, die Milbendichte durch Aus­trock­nung zu vermindern. Allerdings liegen zahlreiche Nachweise dafür vor, dass den Tieren bereits recht kurze Perioden hoher Luftfeuchte von etwa drei Stunden am Tag für ein dauerhaftes Leben vollkommen ausreichen. Legt man wissenschaftlich stren­ge Maßstäbe an, ist für keine Art der direkten Milbenbekämpfung (weder Austrocknung noch vermeintlich milbensichere Matratzen o.ä.) ein Effekt auf das Leiden von Asthmatikern nachweisbar. In zahlreichen Studien sind aber die Milbendichte und die relative Luftfeuchte eng miteinander korreliert. Die Luftfeuchte der Um­ge­bungs­luft ist dabei in jedem Fall für das Überleben der Arten vollkommen ausreichend, eine Bekämpfung durch Lüften ist also nicht möglich. Es gibt Hinweise darauf, dass eine Verminderung der Luftfeuchte durch technische Geräte funktioniert, aber nur dann, wenn sie über sehr lange Zeiträume ohne Pause erfolgt. Entscheidend für die Milbendichte ist vermutlich vor allem die relative Luftfeuchte im Winter.

 

Temperaturen und Luftfeuchte oberhalb des Optimalbereichs bewirken eine Populationssenkung. Erhitzung (einige Minuten auf 50 °C oder längere Zeit auf 40 °C) können die Milbendichte ver­mindern und wurden als Bekämpfungsmethode vor­ge­schla­gen.
In den Wintermonaten sollte die Austrocknung der Luft durch das Heizen die Lebensbedingungen für Hausstaubmilben ver­schlech­tern. Es wird in der Tat beobachtet, dass die Milbendichte im Sommer und Herbst deutlich höher liegt als im Winter. Die Tiere können sich unter den suboptimalen Bedingungen aber häufig noch langsam fortpflanzen und überdauern ansonsten in einem der resistenteren Dauerstadien. Matratzen, die regelmäßig durch den Schläfer angefeuchtet werden, bieten außerdem ein mögliches Refugium. Dabei sind die Bedingungen, während sich der Schläfer noch im Bett befindet, nicht unbedingt optimal, weil durch die Körperwärme die relative Luftfeuchte absinkt.
Nach gängiger Meinung haben Milben über 1200 bis 1700 Hö­hen­me­tern keine güns­ti­gen Lebensbedingungen mehr. Hoch­ge­birgs­auf­ent­hal­te kön­nen deshalb Allergikern Linderung ver­schaf­fen. Eine Studie der Universität von Amsterdam fand im Jahr 2010 heraus, dass ein Höhenaufenthalt allen Menschen mit asth­ma­ti­schen Be­schwer­den hilft, unabhängig davon ob diese durch eine Allergie gegen Milbenallergene induziert sind oder nicht.

Allergene Wirkung
Allergieauslösende Faktoren der Milben sind ihr Kot, Eier sowie Milbenreste. Sie enthalten allergieauslösende Bestandteile. Diese verteilen sich als feiner Staub (Partikelgröße: etwa 35 µm), wer­den eingeatmet und können Allergien, die Haus­staub­al­ler­gien, hervorrufen. Etwa 10 % der Bevölkerung und 90 % der Asth­ma­ti­ker sind allergisch auf Hausstaubmilben oder im Haus­halt vor­kom­men­de Vorratsmilben (zusammen als domestic mites, Haus­milben, bezeichnet). Neben der engen Assoziation zu Asthma sind Hausstaubmilben auch Auslöser der perennialen al­ler­gi­schen Rhinitis. Die üblichen Therapieoptionen (Entfernung des Al­ler­gens) und die Verwendung von spezieller Bettwäsche und Staubschutz hat sich bisher als nicht effektiv erwiesen. Wenn­gleich die Methoden, die Einfluss auf das Raumklima haben (Tem­pe­ra­tur und Luftfeuchtigkeit senken) die Population nur re­du­ziert, kann die verminderte Belastung bereits positive Effekte auf den Erkrankungsverlauf zeigen. Die Immuntherapie (be­son­ders durch subkutane Injektion) gilt mittlerweile als funk­tio­nie­ren­der Therapieansatz bei Patienten mit schwerer Symp­to­ma­tik.
Eine Hausstaubmilbe produziert ca. 20 Kotkügelchen am Tag. In ihrem ca. sechswöchigen Leben summiert sich das Gewicht der Kotbällchen auf das 200-fache des Eigengewichts der Milbe.

25.2.2016 WIKIPEDIA↑ AUTOREN↑ (Lizenz↑)

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