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  Dadurch, dass wesentlich tiefer geatmet wird, wirkt sich dies im ganzen Köper aus: „Die Körperzellen werden mit mehr Sauerstoff versorgt und die Bronchien durchlüftet, Ver­bren­nungs­vor­gän­ge gefördert, Muskeln entspannt sowie Herz und Kreislauf angeregt“, sagt Michael Titze, Dozent am Mär­ki­schen Institut für Psychotherapie in Baruth/Mark Bran­den­burg.


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Gleichzeitig unterstützt lachen Heilungsprozesse im Körper. So bremst beispielsweise das Gehirn beim lachen die Produktion von Stresshormonen wie Adrenalin und Kortison. Anspannung und Stress werden wie durch ein Sicherheitsventil abgelassen. Und: „Beim lachen wird verstärkt Serotonin ausgeschüttet. Dies wird plakativ auch als Glückshormon bezeichnet. Wer viel lacht, fühlt sich also besser“, sagt Humanbiologe Niemitz. Menschen, die unter Depressionen leiden, könnten gezieltes Lachen ge­wis­ser­ma­ßen zur Selbstmedikation nutzen.
Entsprechend wird in einigen medizinischen Bereichen gezielt Erheiterung als Therapie eingesetzt: Bei Demenzkranken hat sich der Einsatz lustiger Besucher bewährt. Und in Kran­ken­häu­sern besuchen Klinik-Clowns Schwerstkranke und sorgen für heilsame Ablenkung. Der israelische Re­pro­duk­ti­ons­me­di­zi­ner Shevach Friedler hat in einer Studie an 219 Patientinnen seiner Klinik, die sich dort einer künstlichen Befruchtung unterziehen wollten, überprüft, dass lachen indirekt zu Mutterfreuden führte. Durch die Clowns wurde der seelische Stress gemildert, dem Patientinnen normalerweise bei der In-vitro-Fertilisation aus­ge­setzt sind. Der Erfolgt konnte fasst verdoppelt werden.
Untersuchungen aus den USA lassen vermuten, dass lachen die Immunabwehr↑ stärkt: Es aktiviert offenbar körpereigene Mechanismen wie die T-Lymphozyten, die bei der Abwehr von Krebs von Bedeutung sind, sowie Gamma-Interferon, welches eine Vermehrung von Tumorzellen reduzieren kann.
Die psychologische Betrachtung zeigt: Gemeinsames lachen ist ein wichtiges Signal der Verbundenheit, außerdem ist lachen ein Schmiermittel für die Kommunikation.

 

Fröhliches Begrüßungslachen öffnet Türen, verlegenes Lachen lässt Fehler oder Unsicherheiten weniger schwer wiegen. Entschuldigendes Lachen hilft, Missstimmungen aus der Welt zu schaffen. Solche Anlässe warten nur darauf, genutzt zu werden. Darüber hinaus können jedoch auch gezielt An­re­gun­gen gesucht werden. Zuhause tragen lustige Filme oder hu­mor­vol­le Lektüre genauso zur Erheiterung bei wie Lach-Übungen vor dem Spiegel im Badezimmer. "Es gibt sogar Kassetten mit Lachgeräuschen zu kaufen, mit denen man sich auf der Couch berieseln lassen kann", schlägt Titze vor.
Glückshormone und schmerzstillende körpereigene Substanzen (endogene Opioide) werden freigesetzt. Das Herz schlägt langsamer. Der Blutdruck sinkt. Die Immunabwehr wird gestärkt. Die Verdauung wird angeregt. Die Skelettmuskulatur entspannt sich. Hirnregionen, die für das Wohlbefinden zuständig sind, werden aktiviert, wenn man den Witz verstanden hat.
Im menschlichen Gehirn scheint es ein Humorzentrum zu geben. Ob dies den humorlosen Menschen gänzlich fehlt, ist wis­sen­schaft­lich allerdings noch nicht nachgewiesen. Nachgewiesen ist hingegen, dass manche Patienten nach einem Gehirnschlag sehr wohl jede Art von Humor verloren haben. Medizinisch gesehen. "Ein kleiner Teil der vorderen Gehirnlappen scheint dafür verantwortlich zu sein, einen Witz als solchen auch zu erkennen", sagt Dean K. Shibata von der University of Rochester School of Medicine.
"Warum lachen wir? Niemand weiss es genau. Obwohl der medizinische Zweck des Humors und des Lachens trotz zweitausend Jahren der Spekulation noch immer nicht erforscht ist, so steht doch fest: der Humor ist Teil jeder menschlichen Persönlichkeit und wichtig zum Ausgleich negativer emotionaler Erfahrungen wie Angst", so Shibata weiter.



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Vielleicht werden manche sa­gen: Das ist ja alles gut und schön, aber wenn mir nun mal nicht nach Lachen zu mute ist? Schauen Sie in den Spie­gel, nehmen Sie sich einfach nicht so ernst und fangen Sie mit einem Lächeln an. Ja, lächeln Sie sich einfach mal an. Sie werden sehen, es zeigt Wirkung. Vielleicht über­den­ken Sie Ihre Meinung das nächste mal, wenn jemand über jeden Blödsinn kichert – er/sie lebt gesünder und glücklicher.

Ein Tag ohne Lachen ist ein verlorener Tag. - Charlie Chaplin -
8.5.2012 DR. ROLF MERKLE ↑  

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