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  Es gibt sogar Seide, die aus dem Meer kommt. Produzent ist die spinnende Steckmuschel im Mittelmeerraum. Die Muschel besitzt Drüsen, die den seidenen Faden erzeugen. Seit dem römischen Altertum ist diese Seide bekannt. Man nannte sie Byssus, genau so wie die Muschel. Gewebe daraus waren schon damals sehr selten und daher besonders kostbar.




© Gino Santa Maria - Fotolia.com

 

Gewinnung der Maulbeerseide
Die Seide wird durch Abhaspeln (Abwickeln) des Konons gewonnen. Beim Abhaspeln werden 3 bis 9 Fäden zusammengefasst und abgewickelt. Der so gewonnen, 600 bis 1500 Meter lange Seidenfaden heißt Haspelseide oder reale Seide.
Die zusammengefassten Fäden kleben durch den noch anhaftenden Seidenleim erneut zusammen und bilden einen Mehrfachfaden, der Rohseide, Bastseide oder Grège [gräsch].
Zur Garnbildung werden zwei bis sechs Grègefäden zusammengedreht. Außer der Flockenseide von der Konon-Außenseite kann auch der Seidenfaden der inneren Kononschicht wegen zu starker Verklebung nicht abgehaspelt werden. Dieses Fasermaterial fällt, ebenso wie die Seide von durchbrochenen Konos ausgeschlüpfter Schmetterlinge, als stapellange Seide an und wird zu Schappeseide, die noch kürzerstapeligen "Abfälle" hierbei zur Bouretteseide versponnen.

Gewinnung der Wildseide
Die Kokons der wild lebenden Seidenspinner werden eingesammelt. Ein Abhaspeln wie bei Maulbeerseide ist nicht möglich, da der Seidenleim mit der Seidensubstanz gemischt ist und der Faden vom meist bereits ausgeschlüpften Schmetterling durchtrennt wurde. Die Gewinnung der Seide in Form stapellanger Fasern geschieht durch mechanisches Zerlegen des Konons.
Wildseide lässt sich wegen der Mischung von Seidensubstanz und Seidenleim auch nicht entbasten. Daher hat Wildseide einen mit der Maulbeer-Rohseide vergleichbaren Charakter. Die bedeutendste Wildseide, die Tussahseide, ist im Handel unter den Bezeichnungen Honan und Shantung bekannt.

18.5.2012 • Ralf G. Mosny

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