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PURPURWEIZEN Der Ur-Weizen mit der Kraft des Rotweins

it Purpurweizen sind spezielle Sorten des herkömmlichen Weichweizens↑ (Triticum aestivum) gemeint. Den Namen verdanken diese Sorten der violett gefärbten Samenschale.
Purpurweizen ist eine ungewöhnliche und wertvolle Getreidesorte mit einem purpurroten Korn. Die typische Farbe des rotbraunen Korns ist vor allem auf die Aleoronschicht zurückzuführen und bleibt auch nach der Verarbeitung und dem Backvorgang erhalten. Die Aleoronschicht sind wabenförmige Zellen mit viel Eiweiß, Mineralstoffen, Fett und Vitamin B. Sonst liegt der Farbstoffanteil im Weizen bei 1/13 als im Purpurweizen. Die dafür verantwortlichen Gene stammen aus äthiopischen Hartweizensorten, die mit Weichweizen gekreuzt wurden. Purpurweizen wächst unter ungünstigen Anbaubedingungen und ist widerstandsfähig gegen Pilzbefall.
Der Anthocyangehalt ist umso höher, je geringer der Ausmahlungsgrad gewählt wird. Dabei handelt es sich um wasserlösliche, sogenannte sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe die eine Untergruppe der Falvonoide/Polyphenole bilden. Sie wirken im Körper antioxidativ bzw. als Radikalfänger und sind leistungsstärker als Vitamin C und E. Zusätzlich werden ihnen weitere gesundheitsfördernde Eigenschaften zugeschrieben: sie sollen die |
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Sehleistung verbessern, Entzündungen hemmen und Blutgefäße schützen.
Seit langem weiß man um diese gesundheitsfördernde Wirkung bei roten Beerenfrüchten und vor allem bei Rotwein. Sein Genuss ist laut Wissenschaft Ursache für das Phänomen "French Paradoxon", das besagt, dass in Frankreich trotz hohem Fettkonsum das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten deutlich niedriger ist als in Mitteleuropa.
Während normalerweise der Gehalt an Lysin im Weizen gering ist, soll er nach Auskunft von Experten in Purpurweizen höher sein. Damit wäre die Proteinqualität besser. Der Gehalt an Anthocyanen liegt im Vollmehl um das Vierfache und in der Kleie um das 13-Fache höher als bei normalem Weizen. Anthocyanen wird wegen ihrer antioxidativen Wirkung eine Krebs vorbeugende Wirkung zugeschrieben. Purpurweizen ist sehr gut bei Weizenunverträglichkeiten wie Dinkel verwendbar, aber nicht geeignet für Zöliakie↑-Patienten.
Im Mehlkörper wurde ein erhöhter Carotinoidgehalt festgestellt (Gelbfärbung). Dieser gesundheitsfördernde Zusatznutzen der Inhaltsstoffe macht Purpurweizen für die menschliche Ernährung besonders interessant.
Purpurweizen wurde in Südamerika entdeckt und bisher kaum züchterisch bearbeitet bzw. auf Massenerträge hin entwickelt. Um den Anbau kümmert sich heute die biologische Landwirtschaft.
Die unverwechselbar kräftig schmeckende Getreideart ist mit herkömmlichem Weizen vergleichbar und kann ebenso wie dieser verarbeitet werden. Es hat sehr gute Backeigenschaften, wobei die Wasseraufnahme etwas höher ist als bei herkömmlichen Weizen.
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