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Purpurweizen neben konventionellem Weizen; © Fotograf: Ralf G. Mosny

PURPURWEIZEN
Der Ur-Weizen mit der Kraft des Rotweins

it Purpurweizen sind spezielle Sorten des her­kömm­li­chen ­Weichweizens↑ (Triticum aes­ti­vum) gemeint. Den Namen verdanken diese Sorten der violett gefärbten Samenschale.
Purpurweizen ist eine ungewöhnliche und wert­vol­le Ge­trei­de­sor­te mit einem purpurroten Korn. Die ty­pi­sche Farbe des rotbraunen Korns ist vor allem auf die Ale­o­ron­schicht zurückzuführen und bleibt auch nach der Verarbeitung und dem Backvorgang erhalten. Die Aleoronschicht sind wa­ben­för­mi­ge Zellen mit viel Eiweiß, Mineralstoffen, Fett und Vi­ta­min B. Sonst liegt der Farbstoffanteil im Weizen bei 1/13 als im Purpurweizen. Die dafür verantwortlichen Gene stammen aus äthiopischen Hartweizensorten, die mit Weichweizen gekreuzt wurden. Purpurweizen wächst unter ungünstigen An­bau­be­din­gun­gen und ist widerstandsfähig gegen Pilzbefall.
Der Anthocyangehalt ist umso höher, je geringer der Aus­mah­lungs­grad gewählt wird. Dabei handelt es sich um was­ser­lös­li­che, sogenannte sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe die eine Un­ter­grup­pe der Falvonoide/Polyphenole bilden. Sie wirken im Kör­per antioxidativ bzw. als Radikalfänger und sind lei­stungs­stär­ker als Vitamin C und E. Zusätzlich werden ihnen weitere ge­sund­heits­fördernde Eigenschaften zugeschrieben: sie sollen die

 

Sehleistung verbessern, Entzündungen hemmen und Blutgefäße schützen.
Seit langem weiß man um diese gesundheitsfördernde Wirkung bei roten Beerenfrüchten und vor allem bei Rotwein. Sein Ge­nuss ist laut Wissenschaft Ursache für das Phänomen "French Paradoxon", das besagt, dass in Frankreich trotz hohem Fett­kon­sum das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten deutlich nie­dri­ger ist als in Mitteleuropa.
Während normalerweise der Gehalt an Lysin im Weizen gering ist, soll er nach Auskunft von Experten in Purpurweizen höher sein. Damit wäre die Proteinqualität besser. Der Gehalt an An­tho­cya­nen liegt im Vollmehl um das Vierfache und in der Kleie um das 13-Fache höher als bei normalem Weizen. An­tho­cy­a­nen wird wegen ihrer antioxidativen Wirkung eine Krebs vor­beu­gen­de Wirkung zugeschrieben. Purpurweizen ist sehr gut bei Wei­zen­un­ver­träg­lich­keiten wie Dinkel verwendbar, aber nicht ge­eig­net für Zöliakie↑-Patienten.
Im Mehlkörper wurde ein erhöhter Carotinoidgehalt festgestellt (Gelbfärbung). Dieser gesundheitsfördernde Zusatznutzen der Inhaltsstoffe macht Purpurweizen für die menschliche Er­näh­rung besonders interessant.
Purpurweizen wurde in Südamerika entdeckt und bisher kaum züchterisch bearbeitet bzw. auf Massenerträge hin entwickelt. Um den Anbau kümmert sich heute die biologische Land­wirt­schaft.
Die unverwechselbar kräftig schmeckende Getreideart ist mit herkömmlichem Weizen vergleichbar und kann ebenso wie die­ser verarbeitet werden. Es hat sehr gute Backeigenschaften, wobei die Wasseraufnahme etwas höher ist als bei her­kömm­li­chen Weizen.  

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