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en alten Bau am Sendlinger-Tor-Platz betrete ich durch einen Seiteneingang am Kino. Das kleine Büro von Herrn Fritz Preßmar im ersten Stock versetzt mich zurück ins vergangene Jahrhundert.
SIBIEN: Am 17. Oktober 2013 feiert das Filmtheater Sendlinger Tor sein 100. Jubiläum. 1913 rühmte man München bereits, dass es um ein Lichtspieltheater ersten Ranges, mit vornehmer, gediegener Ausstattung reicher ist. Wir hatten in München sogenannte Premierenkinos mit großen Zuschauersälen wie z. B. den Royal Filmpalast am Goetheplatz und das Mathäser in der Bayerstraße. Die großen Kinos wurden zerstückelt in viele kleine, deren Zuschauerräume manchmal an ein Wohnzimmer erinnern. Das Filmtheater Sendlinger Tor behielt und pflegte seinen Glanz von damals und ist heute das schönste Kino Münchens. Wie kommt das?
FRITZ PRESSMAR: Mein Vater ist am 24. November auch im Jahr 1913 geboren. Mit ihm wird immer die Geburtsstunde dieses Kinos erwähnt. Er hatte das Kino nach dem Krieg 1945
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übernommen. In München gab es 36 große Kinos. Damals waren die großen Kinos mit 600 Plätzen alle voll.
Filme starteten in der Großstadt in einem Kino und wurden dann nach zwei, drei Wochen an andere Kinos weitergereicht. Das war für alle von Vorteil, weil die Besucher, je nach Stadtteil und Außenbezirken, trotzdem kamen. Damals gab es jährlich bis zu 900 Mio. Besucher in Deutschland. Es gab kaum Fernsehgeräte. Als die Fernseher in die Haushalte Einzug hielten, gingen die Besucherzahlen stufenweise auf ca. 400 Mio. zurück. Damit begann das große Kinosterben an. Herr Heinz Riech hatte die geniale wirtschaftliche Idee, die großen Kinosäle in mehrere kleine Vorführräume, sogenannte Schachtelkinos, aufzuteilen. Damit wurde das Risiko, dass ein Film nicht oder nicht mehr so gut lief, verkleinert und es konnten mehr Besucher unterschiedliche Filme ansehen. Der Rationalisierungseffekt der Mehrfachkinos bei gleichen Kosten erhöhte wieder den Gewinn. Fasst jeder hat dieses Mehrfachkino nachgemacht. So wie dieses Konzept kopiert wurde, fühlten sich viele Kinobesucher in den Schuhschachtelkinos bald nicht mehr wohl und die Besucherzahlen sanken abermals. Die an sich gute Idee
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