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APRIKOSEN
Marillen

ie Aprikose (Prunus armeniaca), im bairischen Sprachraum Marille, in Rheinhessen auch Malete, gehört wie die Sibirische Aprikose und die Ja­pa­ni­sche Aprikose zur Sektion Armeniaca in der Untergattung Prunus der Gattung Prunus innerhalb der Familie der Rosengewächse (Rosaceae).
Die Aprikose ist ein Strauch oder kleiner Baum mit runder Krone und erreicht meist Wuchshöhen bis 6 Meter, selten auch bis 10 Meter. Die Rinde ist glänzend und rötlich-braun. Die Rinde der Zweige ist kahl und in der Jugend rötlich. Die Langtriebe weisen keine echte Endknospe auf.
Die Aprikose war in Armenien schon in der Antike bekannt und wird dort schon so lange angebaut, dass häufig angenommen wird, dass dies ihre ursprüngliche Heimat sei. Der botanische Name leitet sich aus dieser Annahme ab. Eine archäologische Ausgrabung in Armenien fand Aprikosenkerne in einer Fund­stät­te der Kupfersteinzeit. Andere Quellen wie der Genetiker Nikolai Iwanowitsch Wawilow lokalisieren den genetischen Ursprung in China, und wiederum andere Quellen besagen, dass die Aprikose zuerst in Indien um 3.000 vor Christus kultiviert worden sei.

 

Traditionelles Anbaugebiet für Aprikosen ist unter anderem die ungarische Tiefebene. Die Türken besaßen zur Zeit ihrer Herr­schaft über diese Ebene riesige Aprikosenplantagen, jedoch verödeten diese Gärten nach dem Abzug der Türken. Mit dem Obstanbau begann man in der Tiefebene erst wieder zu Beginn des 19. Jahrhunderts, als sich diese Ebene aufgrund heftiger Sandstürme in eine einzige Sandwüste zu verwandeln drohte. Zum Binden des Flugsands erwiesen sich Aprikosenbäume als besonders geeignet, da sie nicht nur sandigen Boden, sondern auch Hitze und Trockenheit vertragen. Heutzutage werden Ap­ri­ko­sen insbesondere in den Mittelmeerstaaten wie Italien und Spa­nien angebaut. Es gibt jedoch auch in nördlicher gelegenen Gebieten größeren Anbau dieser Früchte, unter anderem in der niederösterreichischen Wachau, im burgenländischen Kittsee, im Südtiroler Vinschgau und im schweizerischen Kanton Wallis.
Das weltweit größte Anbaugebiet für Aprikosen liegt in der osttürkischen Provinz Malatya am Oberlauf des Euphrat. Dort werden die süßen Aprikosen entsteint und als ganze Frucht getrocknet. Mittlerweile stammen ca. 95 % der in Europa gehandelten ge­trock­ne­ten Aprikosen aus Malatya. Seit einigen Jahren werden auch frische Früchte nach Europa exportiert. Die Türkei produzierte 2010 476.132 t gefolgt von Iran mit 400.000 t und Usbekistan mit 325.000 t, Italien lag mit 252.892 t an vierter Stelle der Weltproduktion.
In Tibet, Ladakh und Nordpakistan wird traditionell eine kleine Aprikosensorte („Hunza–Aprikose“) angebaut, die dort selbst in sehr großen Höhen bis um die 4000 m gedeiht.  

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