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  Handhabung und Verwendung
Die Kimonos für Frauen sind im Wesentlichen von einer Größe. Sie werden geklemmt und gefaltet, um dem individuellen Körperbau ge­recht zu werden. Heutzutage sind jedoch so­wohl Kimonos für Männer als auch für Frauen vermehrt in verschiedenen Größen verfügbar. Sehr große oder schwer gebaute Menschen (beispielsweise Sumoringer) be­nö­ti­gen einen speziell zugeschnittenen Ki­mo­no.
In der Vergangenheit wurden Kimonos oft­mals komplett auseinandergenommen, damit man sie in Einzelteilen waschen konnte. Da­nach wurden die Teile wieder zu­sam­men­ge­näht. Moderne Waschmethoden und Stoffe haben dieses Vorgehen jedoch weitgehend überflüssig gemacht. Manchmal bringt man zur Lagerung mit weiten und lockeren Sti­chen rund um einen gefalteten Kimono eine Heftnaht an. Dies verhindert das Entstehen von Falten oder eine Zerknitterung und hält gleichzeitig die verschiedenen Schichten des Kimonos zusammen.
Es gibt Kimono-Arten für verschiedene Anlässe, vom äußerst formellen hin zum sehr lockeren. Der Förmlichkeitsgrad eines Frauenkimonos wird durch Muster, Stoff und Farbe bestimmt. Männerkimonos sind in der Regel grundlegend gleich ge­schnit­ten und werden meist in dunkleren Farben getragen. Die Förm­lich­keit wird hier vor allem durch Stoff und Farbe, sowie durch die Anzahl oder das Fehlen der mon, Familienwappen, bestimmt. Seide ist der wünschenswerteste und der formellste Stoff, Wol­le, Leinen und Baumwolle sind lässiger. Heutzutage gibt es auch Kimonos aus Polyester; diese sind in der Regel eher lässig.
Kimonos werden aus einem einzigen Ballen Stoff hergestellt. Diese Ballen haben festgelegte Ausmaße, und der komplette Stoff wird für die Produktion des Kimonos verwendet. Dies ist der Grund, warum größer geschnittene Kimonos schwer zu finden und sehr teuer anzufertigen sind.
In der Regel sind Kimonos teuer. Hochwertige Kimonos werden handgenäht, und die verwendeten Stoffe sind gleichfalls oft hand­ge­macht und aufwändig dekoriert. Ein einzelner Frau­en­ki­mo­no kann sehr leicht mehr als 10.000 € kosten; eine komplette Ausstattung – Kimono, Unterkleider, obi, Bänder, Socken, San­da­len und Zubehör – kann über 20.000 € kosten. Ein einzelner obi kann gut tausende Euro wert sein. Tatsächlich sind jedoch die meisten Kimonos von Hobbyisten oder Vertretern der tra­di­ti­-
o­nel­len Kunst weit weniger teuer. Unternehmenslustige können ihren Kimono oder Unterkleider recht einfach selbst schneidern, da sie einer Standardform folgen. Alte Kimonos können auch umgearbeitet werden. Günstigere und maschinengewebte Stof­fe können anstatt der von Hand bearbeiteten Seide eingesetzt werden. Es gibt in Japan schließlich auch einen florierenden Handel mit gebrauchten Kimonos. Obi für Frauen bleiben jedoch teuer. Sogar aus Zweithand können sie hunderte von Euro kosten, und es ist für Unerfahrene schwer, sie zu fertigen. Männer-obi sind um einiges günstiger, sogar jene aus Seide. Dies liegt in erster Linie daran, dass diese obi bedeutend schmaler, kürzer und bedeutend einfacher gestaltet sind als Frauen-obi.
Kimonos werden niemals vergeudet. Alte Kimonos werden auf verschiedene Art wiederverwertet: Man macht aus ihnen Haoris oder Kinderkimonos; ihr Stoff wird dazu benutzt, um ähnliche Kimonos auszubessern; man macht Kimonozubehör wie Handtaschen aus ihnen oder Abdeckungen, Taschen so­wie Gehäuse für verschiedene Utensilien, z.B. Süßigkeiten-Zangen (verwendet in Teezeremonien) oder Keramik-Unikate. Männerkimonos, die im unteren Bereich beschädigt sind, können weiterhin unter Hakama getragen werden, so dass der Makel nicht sichtbar ist. 

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