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Der Granatapfel verfügt, selbst im Ver­gleich zu Rotwein und Blaubeeren, über besonders viele Polyphenole (aro­ma­ti­sche Verbindungen), welche mög­li­cher­wei­se für die vermuteten po­si­ti­ven ge­sund­heit­li­chen Effekte verantwortlich sind. Bei Gra­nat­ap­fel­produkten gibt es be­trächt­li­che Unterschiede bezüglich Qua­li­tät und Gehalt an wirksamen Po­ly­phe­no­len.


Bild: Tim.Reckmann↑ (Lizenz↑)

In einer In-Vitro-Studie wurde festgestellt, dass Granatapfelsaft die Bildung von körpereigenen Östrogenen hemmte und bei östrogenrezeptor-positiven Brust­krebs­zel­len zu einer Wachs­tums­hem­mung von 80 Prozent führte, ohne das Wachs­tum der gesunden Zellen zu be­ein­träch­ti­gen. Fermentierter Gra­nat­ap­fel­saft war dabei doppelt so wirksam wie frischer Saft. Auch auf Leukämiezellen wirken die Polyphenole aus fermentiertem Gra­nat­ap­fel­saft: Die Zellen bilden sich entweder zu gesunden Zellen zurück (Re­dif­fe­ren­zie­rung) oder werden in den pro­gram­mier­ten Zelltod (Apoptose) getrieben. Außerdem verhindern die Polyphenole, dass sich neue Blutgefäße bilden (Neo­an­gio­ge­ne­se) - das erschwert die Ausbreitung des Tumors.
  Medizinische Bedeutung
Über 250 wissenschaftliche Studien zeigen, dass der Gra­nat­apfel eine positive Wirkung bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und Arthritis haben könnte. Allerdings sind die meisten Studien Versuche mit Zellkulturen oder Tieren. Die Über­trag­bar­keit auf den Menschen ist daher fraglich. Bisher wurden sieben klinische Studien (zum Teil randomisierte Doppelblind-Studien) zur Wirkung des Granatapfelsafts veröffentlicht – eine Phase-3-Studie mit 250 Patienten mit Prostatakrebs ist noch nicht ab­ge­schlos­sen.
Auch gegen Prostatakrebs scheinen die Polyphenole aus fer­men­tier­tem Granatapfelsaft besonders wirkungsvoll zu sein, wie eine Reihe von präklinischen Studien zeigt. In einer Studie konnten Prostatakrebs-Patienten durch den täglichen Konsum von Granatapfelsaft (570 mg Polyphenole) ihren PSA-Wert (pro­sta­ta­spe­zi­fi­sche Antigen), den zentralen Biomarker bei Pro­sta­ta­krebs, viermal länger konstant halten als vor der Behandlung: In der sechsjährigen Nachbeobachtungsphase stieg die PSA-Verdopplungszeit von 15,4 auf 60 Monate. Nach diesem Erfolg wird die Studie nun ausgeweitet.  

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