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  Verdauung
Beta-Glucane (z.B. Cellulose und Lichenin, spezifische Po­ly­sac­cha­ri­de der Zellwand aller Süßgräser und Getreide,) sind die Schlüsselsubstanzen der ernährungsphysiologischen Wir­kun­gen des Hafers. Diese Ballaststoffe kommen im Haferkorn über­wie­gend in der äußeren Schicht des Mehlkörpers, der Suba­leu­ron­schicht, vor. Beta-Glucane machen knapp die Hälfte des Ge­samt­bal­last­stoff­gehaltes im Hafer aus. 100 g Haferflocken ent­hal­ten etwa 4,5 g Beta-Glucane. Aufgrund des hö­he­ren Ge­samt­bal­last­stoff­an­teils liegt der Beta-Glucan-Gehalt in Haferkleie mit 8,1 g pro 100 g höher. Die chemisch-physikalischen Ei­gen­schaf­ten der Hafer-Beta-Glucane führen zu einer Reihe von physiologischen Wirkungen auf den Ver­dau­ungs­trakt sowie den Stoffwechsel. Im Vordergrund stehen positive Effekte auf den Cholesterin- und den Blutzuckerspiegel. Die Fähigkeit der Hafer-Beta-Glucane, Gallensäuren zu binden, führt zur Ausscheidung von Cholesterin, was zur Senkung des Gesamt- sowie LDL-Cho­les­te­rin­spiegels führt. Damit können die Blutgefäße vor schäd­li­chen Ablagerungen geschützt werden. Hafer-Beta-Glu­ca­ne bilden im Magen und Dünndarm eine zähflüssige Kon­sis­tenz, die eine verlangsamte Resorption der Nährstoffe aus der gelartigen Masse zur Folge hat. Dies führt zu einem weniger star­ken und zeitverzögerten Anstieg des Blutglucosespiegels. Wissenschaftliche Studien lassen den Schluss zu, dass ein hoher Verzehr an Ballaststoffen u. a. das Risiko für Blut­hoch­druck, Fettstoffwechselstörungen und die koronare Herz­krank­heit reduzieren kann.
Weitere Wirkungen des Beta-Glucans sind die positiven Effekte auf die Verdauungsfunktion. Die viskose Substanz aus den lös­li­chen Ballaststoffen schützt die Darmwand vor äußeren Rei­zen und beruhigt den empfindlichen Magen. Die unlöslichen Bal­last­stof­fe wirken regulierend auf die Verdauungstätigkeit.
Hafer ist ein beliebtes Lebensmittel in der Säuglings- und Klein­kind­er­näh­rung. Auch bei gastrointestinalen Beschwerden wird Hafer gern eingesetzt. Die besondere Bekömmlichkeit und leich­te Verdaulichkeit von Hafereiweiß und -fett spielen hierbei eine große Rolle.
Diabetes
Im Rahmen der Diabetestherapie und Diabetikerernährung spie­len der verzögerte Anstieg des Blutzuckerspiegels und die damit geringere Insulinausschüttung eine wichtige Rolle. Daher sollten bei kohlenhydrathaltigen Lebensmitteln Produkte mit einem nie­dri­gen glykämischen Index und vor allem Vollkornprodukte, wie z.B. Haferflocken oder Haferspeisekleie, ausgewählt werden. Mediziner, Diabetologen und Diabetesberater wenden zum Teil die sogenannten „Hafertage“ an. Dabei handelt es sich um eine spezielle haferbetonte Kost, die über zwei bis maximal drei Tage eingenommen wird. Sie stellt eine besondere und sehr intensive Form der diätetischen Intervention in der Behandlung der In­su­lin­re­si­stenz bei Diabetes mellitus Typ 2 dar. Ziel ist es, mit einer

 

einfachen Methode Blutzuckerwerte zu verbessern, die In­su­lin­re­sis­tenz zu verringern und somit die Insulinsensitivität zu erhöhen. Dadurch wird weniger Insulin für die Verarbeitung der Glucose benötigt. Wissenschaftliche Studien und Erfahrungen aus der Praxis bestätigen die Reduzierung der Insulinzufuhr nach dieser Anwendung.
Allergie und Zöliakie↑
Für viele Allergiker und Betroffene von ­Zöliakie↑ sowie chro­nisch entzündlichen Darmerkrankungen ist nur Gliadin, nicht aber zugleich auch jedes andere ­Gluten↑ unverträglich. Die in dieser Weise Betroffenen müssen deshalb zwar die klas­si­schen Getreide (­Weizen↑, ­Triticale↑, ­Roggen↑ und ihre bo­ta­ni­schen Vorläufer) meiden, können aber Hafer und Ha­fer­pro­duk­te je nach Empfindlichkeit ggf. vertragen. Es muss hier aber sichergestellt sein, dass der Hafer beim le­bens­mit­tel­tech­no­lo­gi­schen Behandlungsprozess nicht mit Weizenmehl usw. ver­mischt wurde.
Im Jahre 2004 wurden Ergebnisse einer klinischen Studie an Kindern, die an ­Zöliakie↑ litten, veröffentlicht. Diese hatten über ein Jahr entweder eine glutenfreie Diät oder eine glutenfreie Diät mit täglich 25-50 g Hafer erhalten. Hierbei wurde festgestellt, dass kleine Mengen Hafer in der glutenfreien Diät weder die Hei­lung der Dünndarmschleimhaut noch die Regulation des Ab­wehr­sy­stems verhindert. Einige Länder (z.B. Kanada, Schwe­den) haben den Konsum von glutenfreiem Hafer bis zu einer täglichen Menge von 50 g freigegeben. Andere Studien wie­de­rum ergaben, dass eine geringe Zahl an Zöliakiebetroffenen auf glutenfreien Hafer negativ reagiert. Daher rät die Deutsche Zöliakie Gesellschaft Betroffenen vom Verzehr von Hafer ab.
Die Verwendung des Haferkrautes und des Haferstrohs in der Naturheilkunde
Hier wird das grüne Haferkraut (Herba Ave­nae) und das Ha­fer­stroh (Stramentum Avenae) verwendet. Stra­men­tum Avenae wird vor allem zum Bereiten von Ha­fer­stroh­bä­dern verwendet. Haferstrohbäder können bei Haut­ver­let­zun­gen helfen und sollen einen juckreizstillenden Effekt haben. Das Haferkraut wird zur innerlichen Anwendung als Tee verwendet. Zu den volks­tüm­li­chen Anwendungsgebieten zäh­len nervöse Ein­schlaf­stö­run­gen, Harngrieß und rheumatischen Erkrankungen. Ebenfalls gibt es Medikamente gegen nervöse Unruhe, die Haferextrakte enthalten. Für die in Avena Sativa enthaltenen Avenathramide konnten im Versuch reizmildernde, entzündungshemmende und juckreizstillende Effekte be­schrie­ben werden.
Einige Kosmetikartikel enthalten Hafer zur Beruhigung trockener und gereizter Haut, auch Haarpflegeprodukte zur Stärkung der Haarstruktur sind auf dem Markt.
24.12.2014 WIKIPEDIA↑ AUTOREN↑ (Lizenz↑)

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