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  Da sie quasi überall vor­kom­men, können sie auch leicht auf Lebensmittel wie Gemüse, Fisch oder Fleisch gelangen.
Wird die „Botulinum-Spore“ mit den Le­bens­mit­teln im „luftleeren Ein­koch­glas“ eingekocht, herrschen für sie plötzlich wieder ide­a­le „Kampf­be­din­gun­gen“. Damit „Dornröschen nicht wieder er­weckt werden kann“ (Auskeimen der Sporen), stehen uns Helfer zur Seite: Aus­rei­chend starke Essig- und/oder Koch­salz­lö­sun­gen sowie das Nitrit im Pökelsalz. Das alles mag „der Schläfer“ nämlich gar nicht. Sind beim Einkochen aber Fehler un­ter­lau­fen, sind die „Wie­der­be­le­bungs­maß­nah­men von der Spo­­re zum Erreger“ nicht mehr auf­zu­hal­ten. Das neu ent­wickel­te Bak­te­ri­um

© AGphotographer - Fotolia.com
setzt wieder tödliches Gift ab – ein ver­häng­nis­vol­ler „Feldzug“ kann beginnen.
Ob ein Lebensmittel „Botulinumgift“ auf­weist oder nicht, kann man mit bloßem Auge nicht sehen. Ein wichtiger Hinweis können aber „Bombagen“ sein. Das Bak­te­ri­um produziert neben Gift auch Gas und das bläht die Konservendosen auf. Die sollten auf jeden Fall geschlossen bleiben. Die enthaltenen Lebensmittel dürfen NICHT VERZEHRT werden. Auch der Geruch von But­ter­säu­re gilt als Alarmzeichen.

Maßnahmen für Eingekochtes:
Empfehlungen von dem „Bundesinstitut für Risikobewertung“ in Zusammenarbeit mit dem „Robert Koch Institut“ (zentrale Ein­rich­tung der Bundesregierung für Krank­heits­über­wa­chung und Krank­heits­prä­ven­ti­on): Egal ob Einkochgläser, Konserven oder Vakuumverpackungen: Zuerst einmal soll auf eine gründliche Hygiene geachtet wer­den. Weiter ist wichtig:
1. Richtiges Erhitzen.
Botulinumgift wird schnell inaktiv. Einige Sekunden bei 100° C reichen dazu aus. Bei 85° C muss das Lebensmittel schon 1 Minute kochen, bei 80° C sind es bereits 6 Minuten. Sporen sind hitzebeständiger. Auch nach mehr als 2 Stunden Hitze bei über 100° C können sie noch putzmunter sein. Dafür dürften dann aber Vitamine, Mineralstoffe und der Geschmack „tot in der Dose liegen“. Und: Je weniger sauer die Umgebung ist, desto hitzebeständiger ist die Spore. Problematisch: In privaten Haus­hal­ten erreicht kochendes Wasser nur eine Temperatur von max. 100° C. Eine Erhöhung des Wasser-Siedepunktes z. B. mit Salz bringt nicht genug. Daher:
2. „Zweimal einkochen“, dadurch werden mögliche Sporen im Einkochglas zumindest am Auskeimen gehindert. Und: durch Essig, Salz bzw. Pökelsalz auf ausreichend saure / salzige Um­ge­bung achten (s. o.). In der Praxis heißt das: der pH-Wert↑ im Einkochglas (Kon­ser­ve/Va­ku­um­beu­tel) sollte unter 4,5 liegen. Obst ist übrigens nicht ganz so häufig unter den vergifteten Lebensmitteln wie Fleisch, Wurstwaren, Fisch und Gemüse. Es hat einen niedrigeren pH-Wert↑.
3. Richtiges Kühlen und Lagern
Auch Lagertemperaturen zwischen –1 und +7° C halten Spo­ren in Eingekochtem in Schach. Optimal wäre eine Temperatur von +3° C. Die Industrie tötet die Sporen bei anfälligen Produkten durch den sogenannten „Botulinum Cook“ ab: Die Lebensmittel werden er­hitzt und 3 Minuten auf 121° C gehalten.

Symptome einer Vergiftung
Durch das Gift wird der Austausch von Signalen zwischen Ner­ven und Muskeln gehemmt. Das führt u. a. zu Mus­kel­schwä­chen und Störungen des Vegetativen Nervensystems. Das Auf­tre­ten der ersten Beschwerden ist vom Typ des „Bo­tu­li­num­gif­tes“ (es gibt 7 verschiedene, von Typ A bis Typ G) und der ein­ge­nom­me­nen bzw. gebildeten Giftmenge abhängig. Es können wenige Stunden aber auch mehrere Tage vergehen. Erste An­zei­chen: Läh­mungs­er­schei­nun­gen der Muskulatur, beginnend vom Kopf abwärts. Es folgen Sehstörungen, Hörprobleme, Schluck- und Sprechstörungen. Hinzu kommen Erbrechen, Durch­fall, später Verstopfung und Krämpfe. Da das Gift die Blut-Hirn-Schranke im Gehirn nicht passieren kann, erleiden die Erkrankten die Qualen bei vollem Bewusstsein,  

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