oft nicht fähig, sich zu bewegen. Bei unbehandelten Patienten tritt der Tod meist durch Atemlähmung ein. Patienten, die die Krankheit überwunden haben, können noch jahrelang unter Problemen wie Atemnot und Schwäche leiden. Eine Ansteckung von Mensch zu Mensch wird ausgeschlossen, denn: Lebensmittelbotulismus ist keine Infektion, sondern eine Vergiftung. Ärzte und Laboratorien müssen nach dem Infektionsschutzgesetz bereits den Verdacht auf Botulismus melden!
Behandlung
Bei der Diagnose „Botulismus“ kann nur ein Gegengift helfen. Sind nicht mehr als 2 Stunden nach Aufnahme des Giftes vergangen, kann das noch nicht im Gewebe gebundene Gift durch Magen- bzw. Darmspülungen ausgeschwemmt werden. Wird das Gegengift später als 24 Stunden nach der „Vergiftung“ verabreicht, kann es nur eine Verschlechterung des Zustandes verhindern. Das Gift, das bereits im Gewebe gebunden ist, erreicht es nicht mehr. Unbehandelt liegt die Sterblichkeitsrate bei den Betroffenen bei ca. 90%.
Wundbotulismus
Selten gelangen die „Botulinum-Sporen“ über Erde, Staub oder Schmutzwasser in tiefere Wunden von Mensch und Tier. Unter Eiter, Verkrustungen oder in „Wundtaschen“ können sauerstofffreie Bedingungen herrschen. Ideal für ein emsiges Auskeimen der Sporen. Von der Infizierung bis zu ersten Vergiftungserscheinungen können zwischen 4 - 14 Tage liegen. Die Behandlung erfolgt auch hier mit einem Gegengift. Zusätzlich gibt es aber auch noch Antibiotika gegen die Wundinfektion. Ggf. muss auch operiert werden. Nur beim Wundbotulismus sind auch Fieberschübe möglich. Vereinzelt wurde Wundbotulismus auch im Zusammenhang mit Drogenkonsum genannt. Man vermutet, dass es bei der Verpackung oder beim Strecken der Drogen zur Verunreinigung mit „Botulinumsporen“ gekommen ist. Beim Einspritzen unter die Haut bzw. in den Muskel entwickeln sich die Sporen, wenn kein Sauerstoff vorhanden ist
[6]. Auch eine Übertragung durch „Kokain schnupfen“ ist möglich
[7].
Säuglingsbotulismus
Eine in Europa seltene Variante des Botulismus ist der Säuglingsbotulismus. In Amerika dagegen werden jährlich 60 – 100 Fälle bekannt. Säuglingsbotulismus tritt meist im ersten Lebensjahr auf, besonders bei Kindern unter 6 Monaten. Das Botulinumgift kann nicht nur wie bei dem „klassischen Botulismus“ mit „verdorbener Babynahrung“ aufgenommen werden. Die Botulinumsporen gelangen auch über Einatmen oder Verschlucken von Staub in den Verdauungstrakt. Als häufigste Ursache gilt jedoch die Aufnahme von „Sporen“ durch Honig. Auch bei sorgfältigsten Herstellverfahren können beim Rohprodukt Honig