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© Michael Pieper
ich, ob man ihn auch als Espresso rösten kann. Ich konzentriere mich immer primär auf die Aro­ma­ei­gen­schaf­ten einer Kaf­fee­sor­te und ergründe was ich mit der Sorte für Mög­lich­kei­ten habe das Aroma aus­zu­bau­en? Bis eine Röstung meine Ni­veau­vor­stel­lun­gen er­füllt, kann es schon einige Tage dau­ern.
SIBIEN: Sie schreiben auf Ihrer In­ter­net­sei­te, dass es nur wenige BIO-Qualitäten gibt. Warum ist das so?
MICHAEL PIEPER: Das es nur wenig BIO-Qualitäten unterliegt, unterliegt einem Pro­zess. Früher beschäftigten sich nur Ko­o­pe­ra­ti­ven mit BIO-Qualitäten. Ko­o­pe­ra­ti­ven hatten immer eine gewisse Sicherheit auf den Min­dest­preis. BIO bedingt einen höheren Auf­wand durch die Auflagen. Sie müssen Misch­kul­tu­ren an­pflan­zen, die Ernten sind geringer und das Risiko ist höher.
Gute Qualitäten sind so stark nachgefragt, dass die Ernten die Anfragen nicht decken können. Mit schlechten Qualitäten haben die Bauern zu kämpfen den Kaffee überhaupt los zu bekommen.
Anmerkung der Redaktion: Die Ladenpreise von geröstetem Kaffee schwanken auch zwi­schen gut unter 10 € und weit über 20 € je Kilo! Betrachten Sie bitte auch in dem ge­son­der­ten Artikel über den Kaffee↑. Dort werden u. a. die Preis bildenden unterschiedlichen Pflück­me­tho­den der Kaffeekirschen und Röst­ver­fah­ren beschrieben.
SIBIEN: Ihre Spezialität liegt also darin, mit Ihren speziellen Röstverfahren mög­lichst die Aromaqualitäten her­aus­zu­ho­len.
MICHAEL PIEPER: Ich liebe das Rösten. Es hat etwas Meditatives. Es gibt Tage an denen ich durch Kundschaft „gestört“ werde, so dass ich in das Röstverfahren nicht so richtig rein-
  Meinen Kaffee ließ ich zunächst bei einem Lohn-Röster rösten. Daraus entstand eine langjährige Freundschaft. Er lehrte mich über acht Jahre das Kaffeerösten und ich vermittelte ihm meine Kontakte für hochwertigen Kaffee. Es ist eine Kunst mit den Parametern Hitze mit Zeitintervallen und Unterdruck zu spielen um das gewünschte Ergebnis zu erzielen, das man sich, nach eigenem Geschmack, vorstellt.
Mit einem kleinen Röster, der zwar keine hohe Qualität erzeugt, teste ich neue Sorten als Filterkaffee. Dabei stellt sich heraus, ob der Kaffee sauber ist und wo er hingeht. Zum Schluss probiere
komme. Ich muss nämlich immer wissen wo der Kaffee gerade ist. Natürlich überprüfe ich immer die Farbe mit einem La­ser­ge­rät. Es gibt Tage da fühle ich genau wo der Kaffee ist und es gibt Tage da komme ich nicht richtig rein. Der Kaffee ist dann schon in Ordnung, aber für meine Ansprüche liegt er dann nur bei viel­leicht 80%. Das ärgert mich dann.
SIBIEN: Spielt das Wetter eine Rolle?
MICHAEL PIEPER: Die Außentemperatur spielt eine Rolle. Wenn es draußen kalt ist, dann röstet es sich viel besser, weil der Kamin besser zieht. Wenn es draußen heiß ist,  

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