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  Klima geeignet waren. Auch wenn in dieser Zeit Re­zep­te publiziert wurden, wie Mais für Suppen, Pudding, Kuchen, Brei und als Kaffee-Ersatz verwendet werden kann, diente Mais überwiegend der Grünfuttergewinnung. Die Anbauflächen blieben jedoch im 19. Jahrhundert gering und betrugen in Deutschland weniger als ein Prozent. Lediglich in Baden war der Anbau von Mais etwas verbreiteter. Erst in den 1970er Jahren wurden den mitteleuropäischen Stand­ort­ver­hält­nis­sen angepasste Sorten entwickelt, so dass sich der Maisanbau hier stark ausweitete.
Entwicklung von Teosinte zum heutigen Mais; Foto: John Doebley↑ (Lizenz↑)

Mais ist ein Sommergetreide – die Aussaat erfolgt in Deutsch­land von Mitte April bis Anfang Mai, wenn der Boden warm ge­nug und die Gefahr von Spät­frös­ten nicht mehr ge­ge­ben ist. Mais braucht zur Kei­mung und zum Feldaufgang eine gewisse Temperatur (Kei­mung 7–9 °C) und eine ge­wis­se Wärmesumme für den Feld­auf­gang. Bei niedrigen Tem­pe­ra­tu­ren wird der Keimling von Bodenpilzen befallen und ver­liert seine Triebkraft; lückige Maisbestände mit geringeren Erträgen sind die Folge. Andererseits führt späte Saat ebenfalls zu Ertragsminderungen, weil die Sonnenenergie des Sommers dann nicht voll ausgenutzt wird. Als Faustregel gilt in Deutsch­land: eine Aussaat nach dem 10. Mai resultiert in einem Prozent Minderertrag pro Tag Verspätung.
Die Ernte des Silomaises, normalerweise durch Feldhäcksler, findet in Deutschland Mitte September bis Anfang Oktober statt (der optimale Erntetermin liegt bei etwa 30 % Trockensubstanz der Gesamtpflanze). Körnermais wird in klimatisch bevorzugten Gebieten ab Ende September bis Ende November geerntet.


Foto: Henry Mühlpfordt↑ (Lizenz↑)

 

Saatgut
Bis in die dreißiger Jahre des 20. Jahrhunderts waren aus­schließ­lich offen abblühende Maissorten im Anbau, wie zum Beispiel der gelbe badische Landmais. Durch bedeutende Züch­tungs­fort­schrit­te begann in den USA in den 1930er Jahren der Anbau von Mais-Hybriden↑. Hybridmais bringt dank Heterosis-Effekt deutlich höhere Erträge als offen abblühende Sorten; ein Nachbau (Saatgut) der geernteten Körner führt jedoch zu einem geringeren Ertrag. In Industrieländern kaufen Bauern in der Regel jährlich frisches Hybrid↑saatgut, da die höheren Kosten durch die höheren Erträge kompensiert werden. Ärmeren Bauern in Entwicklungsländern ist dies nicht immer möglich, so dass sie Hybridsaatgut recyclen. Trotz der durch Recycling bedingten Ertragseinbrüche sind Nachkommen von Hybriden den traditionellen Sorten üblicherweise noch einige Ge­ne­ra­tio­nen überlegen.


© Roter Speisemais vom Biohof Lex

Samenfester↑ roter Mais
Neben den bekannten Hybrid↑-Maissorten gibt es den roten Speisemais. Er ist eine alte österreichische Landmais-Sorte, die zum Mahlen von Maismehl oder Polentagrieß geeignet ist. Die Maiskörner sind samenfest und zum Wiederanbau geeignet. Zudem ist er gesünder, da er, wie der Purpurweizen↑, reich an Antioxidantien ist. Lesen Sie hierzu das Interview mit den Bio-Landwirten Lorenz und Bernadette Lex↑.

Gentechnisch modifizierte Sorten
Seit Ende der 1990er Jahre werden mittels Gentechnik her­ge­stell­te schädlingsresistente und herbizidresistente Maissorten angebaut. 2009 erfolgte der Anbau in 16 Ländern. Die wich­tig­sten Anbauländer sind die USA, Brasilien, Argentinien und Kanada. In den USA beträgt der Anteil transgener Sorten 85 %.
In der EU muss gentechnisch veränderter Mais in Lebensmitteln kenntlich gemacht werden.  

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