tungsmusik hätte. „Ja, ich spiele in der Big Band der Münchener Musikstudenten mit.“ Das fand er beeindruckend und ich sollte zu einer Probe vorbeikommen. Ich weiß das heute noch wie damals, als ich in Gräfelfing in der Musikschule, wo sie im 2. Stock probten, etwas später ankam. Ich ging unten am Fenster entlang und sie spielten die 20er und 30er Jahre Musik. Ich dachte: wow, genial. Das ist genau meine Musik. Ich hatte dann nur eine Probe und wurde gleich aufgenommen. Der nächste Auftritt war bereits der „Ball der Silbernen Rose“ im Deutschen Theater. Die andere Band auf der Bühne war von Hugo Strasser. Ich hatte als Kind mit 16 Jahren in der Tanzschule tanzen gelernt und wir tanzten auf Musik von Hugo Strasser, auf die man so toll tanzen kann. Das war genau meine Musik. Und nun spiele ich in meinem ersten Job zusammen mit Hugo

Trio: Violine, Akkordeon, Kontrabaß; © ODEON Tanzorchester
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nicht grossgenug und wir mussten manche Pulte gegenseitig benutzen. So durften wir auch seine Pulte benutzen! Das war grandios. Nach unserem Soundcheck hatte ich zum ersten Mal ein Stück mit Glockenspiel zu spielen. Es waren 178 Takte Pause und ich kam als Einzigste mittendrin und am Schluss. Ich stand mit den Finger zählend da, damit ich keinen Fehler machte, und dann „bling“ schlug ich einen Ton an. Die Hugo Strasser Leute standen hinter mir und fanden das sehr lustig. So kam ich zum ODEON Tanzorchester.
So war ich ein paar Jahre dabei. Das Orchester war ausserordentlich gut und wir hatten viele Jobs. Dann hatten Hans Reidl und Xaver Frühbeis auch bei der Veterinary Street Jazz Band viele Jobs und es gab sogar einige Doppeljobs am selben Abend. Sie mussten sich entscheiden, ob sie beim ODEON Tanzorchester oder bei der Veterinary Strasser auf der Bühne. Es war unglaublich. Die Bühne war Street Jazz Band spielen. Außerdem suchten sie für das ODEON Tanzorchester eine Managerin und fanden Susanne Prinz, die das hervorragend machte. Eine Big Band kostet so viel, dass man entweder reich geerbt haben muss oder einen Mäzen braucht, um Geld in eine Big Band zu stecken. Leben kann man heute nicht mehr davon, außer man ist weltberühmt. Es bedeutete zu viel Arbeit und kostete zu viel Geld, was Susanne Prinz und Xaver Frühbeis sich nicht mehr leisten konnten und deshalb hörten sie leider auf. Es waren aber noch Jobs da, die irgendwie abgewickelt werden mussten. Wir versuchten, das Orchester zu fünft zu leiten. Einer war für die Verträge, ein anderer für die Finanzen und ich war für die Musiker zuständig. Das ging noch viel weniger, weil man sich nicht einig war. So wollte man das Orchester auflösen. Einer sollte
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